16.12.22 zurück

T5 – Back to the Roots

Fast 10 Jahre ist es her, als ich anfing zu fotografieren und meine erste Fujifilm Kamera in der Hand hielt. Auf die erste X100s folgte die XT-1 und danach hatte ich alle XT Modelle bis zum heutigen Tag. Auch wenn mein Begleiter der letzten zwei Jahre GFX heisst – nach zehntausenden Stunden mit verschiedenen XT Modellen auf vielen Strassen der Welt kann ich ohne Zweifel sagen: Die X-T5 ist die beste X Kamera die ich je einsetzen durfte. Ein alter Freund in neuem, strahlendem Gewand.
FUJIFILM X T5 Lifestyle 12 Kopie

Die T5 ist nicht nur 50 Gramm leichter als die T4, sie macht auch unglaublich Spass beim Fotografieren auf der Strasse. Klein, leicht, wetterfest, zuverlässig, stabil und optisch herausragend, das ist alles, was das Street-Fotograf:innen-Herz begehrt.

Man fühlt sich vom ersten Moment an zuhause, nur ist alles einfach ein bisschen oder sogar viel besser. So wie man sich das von Fujifilm gewohnt ist. So geht Fujifilm, mit nach vorne gerichteten Konzepten und technischen Innovationen, aber im Prinzip immer Back to the Roots.

XT-3, 4, 5…

Von allen X Modellen war mir die X-T4 am wenigsten nahe und so ging es wohl einigen die noch gezögert haben, von der XT-3 auf die X-T4 zu wechseln. Obwohl eine gute Kamera, der angestrebte Kompromiss der T4 zwischen Video und Fotografie hat nicht das Bedürfnis aller Fotograf:innen abgedeckt und viele sind bei der T3 geblieben. Man war zwar zwar von der Leistung der T4 beeindruckt, das Fotografieren machte Spass, viele konnten jedoch mit dem Selfie-Screen nie richtig warm werden. Die T5 ist der Nachfolger der T3 den ich, und wohl auch einige andere sich gewünscht haben. Wieder eine Kamera für Fotograf:innen, mit einem Display und externen Bedienelementen für Fotografierende.

Erinnerungen an die X–T1

Die Kamera ist in Ganzen kleiner geworden und entspricht ungefähr der Grösse einer X-T1, was durchaus bemerkenswert ist, wenn wir uns den Umfang der Funktionen und die Leistung anschauen. Die Griffmulde ist etwas grösser geworden und so liegt die T5, obwohl sie kleiner ist, besser in der Hand, was mir sehr wichtig ist, da ich die Kamera über Tage in der Hand halte auf der Strasse.

Am Formfaktor im Allgemeinen gab es wenig zu korrigieren, der war von Anfang an schon sehr nahe an perfekt. Seit der X-T1. Somit hat sich Fujifilm im Sinne des Kaizen Prinzips (japanisch: kontinuierliche Veränderung zum Besseren) der Qualität des Gehäuses, der Knöpfe und der Farbe gewidmet und wenn man genau hinsieht, wird erkennbar, dass da viel gemacht wurde. Das Gerät fühlt sich unglaublich hochwertig und robust an und vermittelt Vertrauen.

X-T5 – und ein Seitenblick auf die H2 und H2s

Ist der Fokus gut? Ja, vor allem im Vergleich zu allen Modellen vor der X-T4. Wer noch gewartet hat, wird eine massive Verbesserung spüren. Auch der Unterschied zur T4 ist merkbar, jedoch weniger deutlich. Der neue X-Prozessor der 5. Generation bringt massiv mehr Leistung. Da ist die T5 auf Augenhöhe mit der H2 und der H2s. Vor allem im Single-Shot Mode ist der Fokus sehr zuverlässig und beindruckend. Ich war immer eher zurückhaltend mit dem Einsatz von Augenerkennung und automatisiertem Fokus. Zu gross war die Gefahr, dass die Kamera nicht macht, was ich wollte. Die T5 jedoch macht das so zuverlässig, das ich diese Funktionen auch inzwischen regelmässig einsetze, wenn es situativ Sinn macht.

Der kontinuierliche Fokus bietet viele Einstellmöglichkeiten und ist, vor allem im Videobereich, sehr zuverlässig. Auch die Objekterkennung funktioniert erstaunlich gut und hat mich bis jetzt nicht enttäuscht. Diese Funktionen machen das Filmen sehr viel einfacher, vor allem wenn man nicht mit einem Team unterwegs ist. Auf Videosets ist die T5 auch eine super B-Roll Kamera (z.B. mit dem 56mm 1.2 für offenblendige Shots) als Ergänzung zu einer H2 oder H2s  – und ich habe sie öfters so eingesetzt und sie hat zuverlässig gut Resultate geliefert.

Im Videobereich liefert die T5 genau so wie in der Fotografie. Wie erwähnt gibt es, neben dem Formfaktor, wenige Unterschiede zur H2 und H2s und wer auf 8k Video verzichten kann, produziert mit der T5 gleichwertige und somit hochwertige Videofiles. Die Videomenüs sind fast deckungsgleich zwischen der T5 und den H2 Modellen und die Kamera filmt in allen gängigen Formaten inklusive Flog, Flog2 und spielt auch ProRes und Blackmagic RAW auf externe Recorder aus.

Es ist eine gute Entscheidung von Fujifilm die aktuelle Modellserie in die H2/H2s und die X-T5 aufzuteilen und somit den vorhergehenden Designkompromiss der T4 zu eliminieren. Damit stehen beiden inhaltlichen Prioritäten (Video & Fotografie) Kameras zur Verfügung, die sich im Detail und im Formfaktor unterscheiden, aber trotzdem fast deckungsgleich sind in den Fähigkeiten und der Leistung. Kurz gesagt, wer auf 8k Video verzichten kann, ist mit der XT5 sehr gut aufgehoben und wird nichts vermissen.

Die X–T5: wieder eine reinrassige Fotografiekamera

Gegenüber der T4 ist der Screen nicht nur wieder für Fotografierende konzipiert, er ist auch leistungsstärker. Mit 1.84 Millionen Pixel ist es für mich noch angenehmer und zuverlässiger mit dem Screen zu arbeiten. Da ich, vor allem auf der Strasse, fast nur mit dem Screen fotografiere, ist das ein sehr willkommenes Update. Komplementiert wird dies vom EVF, der jetzt 3.69 Millionen Bildpunkte hat.

Die T5 besteht aus vielen, teilweise fast unbemerkbaren Verbesserungen. Nur beim genauen Hinsehen oder im direkten Vergleich fällt manches auf. Fujifilm hat alles in der T5 verbaut was möglich war und für das Konzept der „Priorität Fotografie“ Sinn macht. Natürlich ist die T5 ist auch eine ausgezeichnete Videokamera, wobei jedoch im Formfaktor keine Kompromisse zugunsten von Video gemacht wurden, sondern eher für Fotograf:innen in nützlicher Form hinzugefügt wurden.

Und noch etwas: Durch die Nutzung der neuen Batterien, die wir von der GFX und der T4 kennen, ist jetzt auch die Batterielaufzeit sehr gut. Statt vier Akkus verbrauche ich selten mehr als zwei für einen ganzen Tag fotografieren.

Erstklassige Technologie, exzellentes Handling

In der T5 schlummert jetzt ein mächtiger 40,2 MP X-Trans Sensor, der, wie gewohnt von Fujifilm, eine Bildqualität liefert, die Ihresgleichen sucht. Von fünf Achsen stabilisiert, liefert er nicht nur atemberaubende Bilder, sondern, durch die Stabilisierung, auch bis zu 7 Stufen in der Belichtung; das macht es möglich, bis zu einer halben Sekunde ohne Probleme aus der Hand zu fotografieren. Dem nächtlichen Cityscape Bild ohne Stativ steht also, in Kombination mit der ISO-Fähigkeit von Fujifilm Kameras, nichts im Weg.

Mit Pixelshift erlaubt es uns die T5 Bilder mit einer Auflösung bis zu 160 Millionen Pixel zu machen, was jedoch idealerweise ab Stativ passiert. Hier haben vor allem Fotograf:innen für Produktaufnahmen, Landscapes und andere Genres mit ähnlichen Arbeitsweisen eine grosse Auflösung in einem kleinen Formfaktor zur Verfügung, die keine Wünsch offenlässt.

Die Bedienelemente wurden rundum überarbeitet und fühlen sich besser an. Die Knöpfe wurden, wo nötig, hervorgehoben und auch das haptische Feedback fühlt sich solider an. Die Bedienräder haben einen guten Widerstand und klicken jetzt beim Drehen, was das präzise Arbeiten einfacher macht.

Als Nutzer der ersten Generation bin ich begeistert, wie weit die XT Serie gekommen ist und vor allem, dass es wieder eine reinrassige Fotografiekamera ist. Keine Kompromisse. Die Kamera macht unglaublich Spass beim Fotografieren, hat eine, von Fujifilm zu erwartende, herausragende Bildqualität und beindruckendes Rauschverhalten und ist somit das Gerät für alle, die in die nächste Generation von Fujifilm X-Kameras einsteigen wollen.

Foto & Text: Jens Krauer

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