In den ersten zwei Jahren meiner Fotografie habe ich niemandem meine Bilder gezeigt, war aber täglich auf der Strasse unterwegs. Statt meine Arbeiten zu präsentieren, habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt, was ein gutes Bild ausmacht und nach welchen Prinzipien es sich rationalisieren lässt. Ich habe jeden Blog, jeden Podcast und jedes verfügbare Video zu diesem Thema exzessiv konsumiert. Aus dieser tiefgehenden Auseinandersetzung heraus entwickelte sich mein Verständnis für Fotografie.
Mein Rat: Setzt euch wirklich detailliert mit der Thematik auseinander. Heute sind nahezu alle Informationen online verfügbar. Entscheidend ist jedoch, möglichst früh zu erkennen, was man will, und dann gezielt nach relevanten Inhalten zu suchen. Je schneller man ein Genre oder eine fotografische Richtung für sich entdeckt und sich ihr konsequent widmet, desto klarer wird der eigene Weg – ebenso wie die Quellen und Informationen, die helfen, sich weiterzuentwickeln.
Dazu ein wichtiger Punkt: Fotografiert niemals für Algorithmen, sondern für euch selbst – in eurem eigenen Tempo, mit eurem eigenen Stil. Trends sind kurzlebige Fallen ohne langfristige Substanz.
Wenn die Zeit reif ist und genügend Arbeiten vorhanden sind, lohnt es sich, mit Profis in den Bereichen Editing und Sequencing zu arbeiten. Wertvolles Feedback ist nicht immer nur positiv – oft braucht es professionellen und konstruktiven Input, um entscheidende Entwicklungsschritte zu meistern.
Bücher und Ausstellungen sind ebenfalls essenzielle Quellen. Sie vermitteln nicht nur Wissen, sondern auch eine Vorstellung davon, in welchem Format sich die eigenen Arbeiten langfristig präsentieren lassen.