27.10.22 zurück

Fujifilm Discovery Week: Auf Entdeckungsreise in Albanien

Albanien ist reich an kulturellen, landschaftlichen und fotografischen Schätzen. Welche Orte uns während der Discovery Week besonders überzeugt haben, verraten wir hier.
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Anfang September 2022 fand in Albanien die Produktion der Discovery Week statt. Im Mittelpunkt standen die Profifotografen und Hauptprotagonisten Martin Mägli, Remo Buess und Jens Krauer, die sich während dieser Woche verschiedenen fotografischen Challenges stellten. Worin diese Challenges bestanden, in welchem Land und mit welcher Ausrüstung sie sie umsetzen sollten, erfuhren sie jedoch erst am Tag der Abreise. Für die Umsetzung wurden sie jeweils mit einer Instax Mini Evo, dem FUJINON 7×50 WPC-XL und der GFX 100S ausgestattet. Martin erhielt dazu das lang erwartete GF 20-35mm F4 R WR und das GF 45-100mm F5.6 R LM OIS WR; Remo das GF 50mm F3.5 R LM WR und das GF 120mm F4 R LM OIS WR; und Jens das GF 80mm F1.7 R WR und das GF 30mm F3.5 R WR.

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Um ein echtes «Discovery Feeling» zu schaffen und das gesamte Produktionsteam ganz in den gegenwärtigen Moment eintauchen zu lassen, wurde neben den Challenges kein weiterer Produktionsplan erstellt. Tag für Tag, Moment für Moment, Foto für Foto liessen wir uns so von der Neugier, der Kreativität und dem Ehrgeiz unserer Protagonisten leiten, während wir die kulturelle und landschaftliche Vielfalt dieses wunderschönen Landes erkundeten. Welche einzigartigen Orte wir unterwegs entdeckt haben und warum wir wieder dorthin fahren würden, verraten wir hier.
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Echt und ohne Filter

Kamëz

Etwa 30 Minuten nördlich von Tirana liegt Kamëz. Ein Ort, der so ungefiltert und echt daherkommt, dass man direkt das Gefühl hat, in das albanische Alltagsleben einzutauchen. Bereits als wir am frühen Morgen ankommen, herrscht hier ein leichtes, aber friedliches Chaos. Durch den vielen Verkehr ist die Luft ziemlich schwer, die Atmosphäre eher hektisch und laut.

Je nachdem, wie der Wind weht, wechseln die Gerüche zwischen Müll und frischem Kaffee, zwischen Hühnerkot und süssen Pfirsichen. Wir brauchen erst einmal ein paar Minuten, um uns an die vielen Eindrücke zu gewöhnen, die auf uns einwirken, denn hier wimmelt es geradezu von interessanten Fotomotiven.

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An jeder zweiten Ecke sieht man eine Gruppe älterer Herren, die auf Bänken sitzen und ihre Gebetsperlen durchgehen, mit Freunden Brettspiele spielen oder einfach an einer Zigarette ziehen und das Geschehen beobachten. Kleine Kinder schieben Fahrräder über den Platz, Hunde schlafen am Strassenrand oder unter geparkten Autos. Biegt man in die Seitenstrassen ein, trifft man auf Frauen und Männer jeden Alters, die ihre neuen und gebrauchten Waren an Ständen oder auf Tüchern, die auf dem Boden ausgelegt sind, verkaufen.

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Während einige Leute uns anfauchen oder uns sogar auffordernd, den Ort zu verlassen, sobald sie unsere Kamera sehen, kommen andere neugierig auf uns zu, um ein Gespräch zu starten. Wir merken schnell: Kamëz ist kein typischer Ort, an den Touristen normalerweise kommen – hier fallen wir sofort auf. Und genau das ist es wahrscheinlich, was diesem Ort seinen ganz besonderen Charme verleiht.

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Tradition trifft auf Moderne

Tirana

Als wir zum ersten Mal durch Tirana fahren, fallen uns besonders die Asymmetrien und Kontraste auf, die das Stadtbild prägen. Verfallene Gebäude, die noch aus der kommunistischen Ära stammen müssen, stehen neben hochmodernen Kasinos, Hochhäusern und Boutiquen. Bunte Strassenkunst schmückt die sonst eher eintönige Betonlandschaft; Moscheen und Kirchen stechen zwischen den Gebäuden hervor, an denen sowohl traditionell als auch hochmodern gekleidete Menschen vorbeiziehen. Alles Eindrücke, die die Vielfalt der Stadt unterstreichen und einen umso neugieriger auf die Geschichte Albaniens machen.

Um ein Gefühl für die Menschen und die Atmosphäre in Tirana zu bekommen, gehen wir zunächst die Strasse «Rruga e Kavajes» entlang und biegen dann in die «Rruga Ibrahim Rugova» ein. Je länger wir laufen, desto mehr haben wir den Eindruck, dass es vermutlich gerade die Regelmässigkeit in den Unregelmässigkeiten dieser Stadt ist, die ein Gefühl der Harmonie erzeugt.

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Aber es sind nicht diese Strassen, die den entscheidenden Eindruck bei uns in Tirana hinterlassen, sondern die Erfahrung, die wir im Restaurant «Oda» machen. Versteckt in einer kleinen Seitenstrasse und von aussen leicht zu übersehen, sind unsere Erwartungen niedrig, als wir das Restaurant betreten. Umso überraschter sind wir, als wir einen grossen Innenhof vorfinden, in dem eine Band traditionelle Musik spielt und Touristen und Einheimische fröhlich um die Tische und die mit Lichtern geschmückten Limettenbäume tanzen, während andere die kulinarischen Köstlichkeiten geniessen.

Teller für Teller werden wir mit albanischen Gerichten verwöhnt: von Reisbällchen über gebackenen Käse, Spinatquiche, Fleisch, Salaten und vielem mehr. Eine Wohlfühloase inmitten des Trubels von Tirana – besser hätten wir es nicht treffen können.

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Albanien komplett anders

Nationalpark Divjakë-Karavasta

Wir brechen gegen vier Uhr morgens auf, um noch vor Sonnenaufgang im Divjakë-Karavasta-Nationalpark, etwa 90 Minuten südlich von Tirana, zu sein. Als wir aus den Jeeps aussteigen, werden wir von einem frischen, leicht tropischen Geruch begrüsst: Holz, nasse Pflanzen, frische Erde. Nach der smogigen Luft und der hektischen Stimmung in Tirana haben wir das Gefühl, wieder voll durchatmen zu können. Voller Enthusiasmus und überzeugt davon, dass das, was wir bald sehen werden, ganz anders sein wird als alles, was wir bisher von Albanien gesehen haben, packt Martin das brandneue GF 20-35mm F4 R WR aus, um es zum allerersten Mal zu testen.
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Sonnenstrahl für Sonnenstrahl lassen wir uns von der grünen, wilden, fast dschungelartigen Landschaft verzaubern, die sich uns langsam präsentiert. Gleichzeitig wird das Zwitschern der Vögel immer lauter und lauter…

Da wir so viel wie möglich von diesem magischen Ort sehen wollen, fahren wir am Nachmittag noch etwas weiter in den Nationalpark hinein. Doch kaum haben wir den Wald betreten, ist unser Entdeckerhunger auch wieder verflogen. Der Grund: Stechmücken. Obwohl wir uns alle 10 Minuten von Kopf bis Fuss mit Mückenschutzmittel einsprühen, werden wir gnadenlos von den kleinen Blutsaugern terrorisiert.

Als es schliesslich unmöglich wird, ein Objektiv zu wechseln, ohne dabei eine Mücke einzuklemmen oder von fünf weiteren gestochen zu werden, sind wir gezwungen, unsere Mission abzubrechen. Dass die Mückenplage die unvergesslichen Eindrücke wert war – darüber sind wir uns alle einig.

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Unerwartetes Treffen mit den Fischern

Laguna e Karavastasë

Immer noch im Divjakë-Karavasta-Nationalpark, aber dieses Mal auf der Meerseite, finden wir eine weitere Perle Albaniens. Schon als wir den Wald verlassen und auf der holprigen Strasse Richtung Meer fahren, bemerken wir einen immer stärker werdenden Fischgeruch. Als wir an den Lagunen ankommen, realisieren wir, dass wir ein Fischereigebiet betreten haben.
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Der Ort sieht sehr friedlich aus. Neben der Lagune steht ein kleines altes Steinhaus. An den Wänden trocknet Wäsche, sowohl im Wasser als auch um das Haus herum stehen Fischerboote. Ein Hund läuft frei herum, Hühner gackern im Hintergrund. Neben dem Haus entdecken wir einen Mann, der auf einem Eimer sitzt, Fische entschuppt und uns freundlich anlächelt.

Dank der Dolmetscherkünste unseres Fahrers dürfen wir kurz darauf einen Blick auf das Grundstück werfen und mit der Instax Mini Evo sowie der GFX 100S und dem GF 30mm F3.5 R WR ein paar Bilder von den beiden Herren schiessen, die hier seit 1976 fischen – und sich als äusserst fotogen erweisen.

Bewegt von der malerischen Landschaft und berührt von der Freundlichkeit und Offenheit der Fischer, bedanken wir uns mit ein paar Instax Mini Evo-Fotos und setzen unsere Entdeckungsreise zufrieden fort.

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Ausflug in die kulturelle Bergwelt

Tërpan

Die Strasse nach Tërpan, einem kleinen Bergdorf südlich von Tirana, ist kurvenreich und steil. Die alpine Landschaft erinnert an die Schweiz, nur dass hier überall Olivenplantagen zu sehen sind. Weit und breit ist keine Menschenseele zu sehen. Nach fast zwei Stunden Fahrt kommen wir endlich in dem winzigen Bergdorf mitten im Nirgendwo an. Beim Dorfeingang steht ein altes Postamt, das wohl schon seit Jahren nicht mehr in Betrieb ist. Es gibt einen kleinen Laden mit einem «Bistro», ein paar mehr oder weniger intakte Häuser und viele, viele Ruinen. Als wir aussteigen, treffen wir auf eine Handvoll Einwohner:innen, die uns neugierig anschauen und etwas schüchtern grüssen.

Trotz der Sprachbarriere scheint sich jede Zurückhaltung innerhalb weniger Stunden in Luft aufzulösen. Während wir die Gegend erkunden, schenkt uns eine Frau frische Trauben und Rosen aus ihrem Garten; ein Mann führt Kunststücke auf seinem Pferd vor und lässt uns auf ihm reiten.

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Als es Zeit für das Mittagessen ist, servieren uns die Besitzer des Bistros frische Tomaten mit Olivenöl, Käse, Butter, noch warmes Maisbrot, Raki-Likör und Joghurtgetränke – natürlich alles hausgemacht und aus der Region.

Ein, zwei Raki-Shots später beginnen die Einheimischen sogar, alte Volkslieder für uns zu singen. Und während wir dort sitzen und das Essen geniessen, lassen wir uns einmal mehr von der Herzlichkeit der Einheimischen, der Schönheit der Landschaft und dem kulturellen Reichtum dieses besonderen Landes mitreissen. Faleminderit Albanien!

Welche Challenges wir den Fotografen während der Discovery Week gestellt haben und wie sie diese gemeistert haben, erfährst Du im Januar 2023 . Stay tuned!

Text: Anna Unternährer

Fotos: Bon Wongwannawat GFX100S + GF80mmF1.7 R WR und GF32-64mmF4 R LM WR und X-E4 + XF35mmF1.4 R

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