07.11.21 zurück

Food-Fotografie mit der Mittelformatkamera: Do’s & Dont’s

Wohl jeder Fotograf, der sich intensiv mit der Fotografie beschäftigt, wird irgendwann auch mit einem sehr speziellen Themengebiet in Kontakt kommen: der Food-Fotografie. Die meisten haben bestimmt schon einmal versucht, ein besonders leckeres Menü in einem Restaurant oder eine eigene Kreation Zuhause abzulichten. Leider mit mässigem Erfolg. Das kulinarische Kunstwerk sieht aus wie ein Fastfood-Gericht in einem Schnellimbiss. Warum?
Foodfotografie

Auch der beste Fotograf mit Profi-Ausrüstung arbeitet selten mit echten Lebensmitteln! Die perlenden Wassertropfen auf der Erdbeere, die perfekte Schaumkrone auf dem Bier, das kräftige Rot des Rotweins, die knusprig-braune Entenbrust: besser, du probierst nicht vom Teller des professionellen Food-Fotografen! Es könnte sein, dass du dir den Magen verdirbst. Im Folgenden findest du Tipps aus der Trickkiste der Profis für das Food-Shooting mit deiner FUJIFILM Mittelformatkamera.

Ort und Umgebung

Dos: Zunächst einmal muss aber das sogenannte Set stimmen. Dies wird bestimmt durch das oder die Lebensmittel, welche der Fotograf abbilden möchte. Obwohl man oft von reinen Studiofotos liest, kann dennoch ein Shooting im Aussenbereich interessant und angemessen sein. Eine Früchteschale, ein Picknickkorb, ein mediterraner Salat oder eine Barbecue auf einem Grill sind typische Motive, die gut on location realisiert werden können. Die freie Natur bietet eine Fülle von dekorativen Hintergründen. Ein Baumstumpf, Herbstlaub oder eine Wiese können gut zu Food-Szenen passen, immer wenn sie nicht zu sehr vom Hauptmotiv ablenken.

Anders sieht es aus, wenn der Fotograf eine besonders aufwendige Komposition gestalten und mit vielen verschiedenen Zutaten und Requisiten arbeiten will. In diesem Fall führt kein Weg am Studio vorbei. Nur hier hat der Food-Fotograf die absolute Kontrolle und alles notwendige Zubehör griffbereit zur Hand. Papier- oder Stoff-Hintergründe, Möbel und neutrale Kuben bilden die passende Umgebung für das Studio-Set.

Don’ts: Lebhafte, ornamentreiche Untergründe und eine Vielzahl von dekorativen Gegenständen sind ein No-Go. Sie würden nur vom Hauptmotiv ablenken. Schliesslich sind es die Frucht, das Eis, das Gericht oder der Wein, welche die Hauptrolle spielen. Der Rest soll nur wie eine Verpackung das Produkt hervorheben, ohne selbst zum Protagonisten zu werden.

Die korrekte Beleuchtung

Dos: Natürliches Licht ist die perfekte Beleuchtung für Food-Fotos. Wie auch in anderen Bereichen der Fotografie ist indirektes, weiches Licht ideal für gute Ergebnisse. Ein bedeckter Himmel oder Licht vom Norden bilden die perfekte Ausleuchtung. Für viele Motive kann ein Set im Freien den Fotos mehr Leben und Vielfalt geben, wie bereits oben beschrieben.

Wenn das ausreichende Tageslicht fehlt oder der Fotograf aus anderen Gründen im Studio shootet, dann sind Softboxen oder matte Reflexionsschirme genau das richtige Hilfsmittel, um eine schattenfreie Beleuchtung zu erreichen. Zusätzlich kann ein seitliches Streiflicht punktuell interessante Reflexe oder Schwerpunkte setzen. Wichtig ist, bis auf spezielle Ausnahmen, immer eine neutrale Lichttemperatur von etwa 5’000 bis 6’000 Kelvin, um die Farben von Lebensmitteln gut zur Geltung zu bringen. Zusätzlich können Blitzlichter besondere Effekte wie z.B. das „Einfrieren“ von bewegten Flüssigkeiten erzeugen.

Don’ts: Direktes Sonnenlicht ist fehl am Platze, wie bei den meisten statischen Foto-Motiven wie Still-Life oder Architektur. Auch in Mode- und Beauty-Shootings hat die direkte Sonne als Lichtquelle nichts verloren. Im Kunstlicht-Bereich sollte der Fotograf auf warme Lichtquellen verzichten. Das gelbliche Licht lässt die Lebensmittel grau-fad aussehen.

Die ideale Fotoausrüstung

Dos: In der Food-Fotografie kann es gar nicht genug sein. Genug an Details, genug an Food-Styling, und genug an höchster Pixelauflösung. Daher spricht alles für eine Mittelformatkamera. Mit der FUJIFILM GFX100S hat der Food-Fotograf genau das richtige Werkzeug in der Hand. Damit lassen sich aus den kleinen Details grossformatige Prints mit beeindruckender Qualität drucken.

Wer an die Grenzen des technisch Machbaren stossen will, hat mit der Mittelformatkamera FUJIFILM GFX100 sogar unglaubliche 102 Megapixel zur Verfügung. Das sorgt zusammen mit dem passenden Objektiv für atemberaubende Fotos in Agenturqualität. FUJIFILM hat soeben das neue, weltweit lichtstärkste AF-Objektiv für das Mittelformat FUJINON GF80mmF1.7 R WR entwickelt. Das macht es zur idealen Linse für available light Fotos. Ausserdem bietet sich natürlich ein Makro-Tele wie das FUJINON GF 120mm F4 R LM OIS WR mit schönem Bokeh-Effekt an.

Don’ts: Kompaktkameras sind ungeeignet für erfolgreiche Food-Fotos. Eingeschränkte Einstellungen und die fehlende Möglichkeit, Wechselobjektive zu verwenden, schränken das Ergebnis spürbar ein. Zu aufwendig ist die Vorbereitung der Zutaten, um hinterher ein technisch unbefriedigendes Ergebnis zu erhalten. Wer nicht so tief in die Tasche greifen will, erhält übrigens mit der nagelneuen FUJIFILM GFX50S II eine professionelle Mittelformatkamera zum Kleinbild-Preis.

Die kreative Komposition

Dos: In kaum einem anderen Gebiet kann der Fotograf so sehr mit den Farben spielen wie in der Food-Fotografie. Dabei kommt es aber auf die ganz bewusste Auswahl aus. Weniger ist mehr, das gilt neben der Dekoration auch für die Farben. So kann unter Umständen das gesamte Motiv nur Abstufungen des gleichen Farbtons enthalten und lediglich mit einer Komplementärfarbe als zusätzliches Element ergänzt werden.

Wenn die Food-Kreation bereits vielfarbig ist, sollte der Hintergrund neutral, also weiss, grau oder schwarz sein. Auch Texturen können eine interessante Ausgangsidee für ein aussergewöhnliches Food-Foto sein. Probiere zudem verschiedene Aufnahmepositionen aus, von der Seite, direkt von oben oder sogar von unten! Dies führt zu Kompositionen, die sich von der Masse abheben. Tiefe entsteht im Bild durch eine weit geöffnete Blende und die Unschärfe von Vorder- und Hintergrund.

Don’ts: Ein texturenreiches Lebensmittel wie ein Salat oder eine Gemüsepfanne sollte nie auf einer ornamentreichen Tischdecke präsentiert werden. Genauso wenig solltest du zu viele Farben im Bild kombinieren.

Der Griff in die Trickkiste: Food-Styling

Dos: Die Komposition stimmt, die Technik ist vom Feinsten, aber das kulinarische Meisterwerk sieht trotz professioneller Mittelformatkamera so appetitlich aus wie ein Burger aus der Tüte. Auch der liebevoll präparierte Smoothie sieht irgendwie aus wie verdorbene Lebensmittel, vom nahezu schwarzen Rotwein ganz zu schweigen. Jetzt ist die Stunde des professionellen Food-Stylisten gekommen. Er hat in seinem Gepäck gleich ein ganzes Arsenal von Styling-Utensilien, die absolut nichts mit Lebensmitteln zu tun haben.

Besser, du nimmst nicht einen kräftigen Schluck vom frischen Glas Bier am Set. Der Schaum besteht höchstwahrscheinlich aus Spülmittel. Statt Rotwein verwendet der Food-Profi roten Sirup in Wasser, Eiswürfel sind aus Acrylglas. Ganz „unappetitlich“ wird es bei Gegrilltem und Geschmorten: die leckere, braune Bratenkruste erreichst du mit Sprühfarbe, Haarspray oder gar Motoröl. Guten Appetit!

Food-Shootings benötigen oft viel Zeit, bis einfach alles stimmt. Lebensmittel sind dagegen kurzlebig, schmelzen, verlieren die Form oder werden welk. Daher verwendet der Profi bei Wassertropfen auf einer Frucht z.B. Wasser mit Glyzerin, das macht sie dauerhaft. Glanz und Konservierung von Obst und Gemüse erreicht man durch Speiseölspray, Haarspray oder Honig. Eine Eiskugel wird aus eingefärbter Margarine oder Knetmasse simuliert.

Don’ts: Übertriebene Effekte entlarven schnell das falsche Lebensmittel und erzeugen dann beim Betrachter nur noch das Gefühl von „Plastik“. So weit darf der Food-Stylist nicht gehen. Am Ende muss alles noch natürlich aussehen, auch wenn bei den Zutaten kräftig getrickst wurde.

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, drücke auf das Herz.

Stories - Stories -

Danke für dein Like!
Dein Like wurde entfernt.