Wenn mich ambitionierte Freizeitfotograf:innen nach dem Equipment fragen, liegt es meist daran, dass ihr Wunsch nach freigestellten Motiven (Motive mit viel Tiefenunschärfe) mit ihrem Kit-Zoomobjektiv nicht zu realisieren ist und sie nach einer Lösung suchen. Ich habe mich immer etwas schwergetan, eine Empfehlung auszusprechen, denn das bewährte XF35mm f1.4 R hat mich bisher in zwei wichtigen Punkten nicht überzeugt: Witterungsbeständigkeit und Autofokus. Ist das XF33mm F1.4 R WR die neue Alternative? Ein Vergleich.
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Witterungsbeständigkeit
Hinter der Kamera wollen wir uns keine Sorgen machen, dass ein unerwarteter Regenschauer unsere wertvolle Ausrüstung beschädigt. Mit dem neuen XF33mm F1.4 R WR kann man seinen Photowalk bei allen Bedingungen problemlos fortsetzen. Das robuste Objektiv ist an elf Stellen gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet und bei Temperaturen von bis zu minus 10 Grad Celsius voll einsatzfähig, so dass auch bei Wind, Regen und eisiger Kälte Fotos gemacht werden können.
Autofokus
Beim Autofokus gibt es deutliche Unterschiede zwischen beiden Objektiven. Zum Vergleich habe ich sie mit in die Ferien genommen und im Disneyland Paris ein paar Bilder geschossen. Etwas Wichtiges vorweg: Beide Objektive machen Spass und unterstützen meine Freude am Fotografieren. Die aktualisierte Version, das XF33, hilft mir jedoch, schärfere Bilder zu schiessen.
Wenn ich im Wald spazieren gehe, im Freizeitpark oder auf der Automesse bin, zücke ich meine Kamera, schalte sie ein und fotografiere. Wenn ich das XF33 f1.4 an meiner X-Pro3 oder X-H2S verwende, funktioniert es genau wie beschrieben. Ich bin schnell. Wenn ich das Gleiche mit dem älteren 35mm f1.4 mache, klappt das nicht immer auf Anhieb. Die Autofokuszeit fühlt sich träger an. Nicht immer, aber wenn sich das Motiv bewegt, zum Beispiel eine Skulptur auf einer Drehvorrichtung im Disneyland, brauche ich 1-2 Fotos mehr. Da die Skulptur aus Metall ist, nicht wegrennt und spätestens nach einer vollen Umdrehung wieder genauso steht, habe ich eine neue Chance, mein Bild zu schiessen. Das ist nicht bei allen Fotomotiven möglich.
Mit beiden Objektiven erziele ich ein schönes Ergebnis. Mit dem XF33 f1.4 LM WR bin ich schon beim ersten Versuch zufrieden, mit dem XF35 f1.4 R mache ich lieber ein paar zusätzliche Aufnahmen von weiteren Drehungen der Skulptur. Etwas deutlicher wird dies bei den folgenden Vergleichsbildern.
Testaufnahme mit FUJINON XF33MMF1.4 R LM WR
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F1.4 R
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F2 R WR
Testaufnahme mit FUJINON XF33MMF1.4 R LM WR
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F1.4 R
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F2 R WR
Testaufnahme mit FUJINON XF33MMF1.4 R LM WR
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F1.4 R
Testaufnahme mit FUJINON XF 35MM F2 R WR
Wenn ich die Kamera auf drei Bilder pro Sekunde einstelle und das fotografierte Objekt, hier eine Fujfilm X-T4, von unten nach oben schwenke, ist das erste scharfe Foto mit dem XF33 viel klarer. Im Vergleich dazu ist hier auch das XF35 f2. Ich kann also mit beiden Objektiven offenblendige Aufnahmen machen, aber es ist einfacher und sicherer mit dem neuesten Ableger.
Der Nachfolger ist nur minimal schwerer und grösser. Wenn man die Objektive nicht je in einer Hand vergleicht, fällt es einem kaum auf. Das haptische Feedback des neuen Blendenrings ist akkurater und rastet perfekt ein und die Verarbeitungsqualität ist generell auf einem absolut hohen Niveau für ein Fünfzigmillimeter mit Blende f1.4 zu diesem Preis.
Unterwegs in Köln
Die Brennweite des XF33 f1.4 LM WR entspricht 49.5 auf einem Vollformat-Sensor. Es ist daher besonders vielseitig. Insbesondere durch die kompakte Bauweise, das leichte Gewicht und den oben beschriebenen sehr akkuraten Autofokusmotor eignet es sich für eine Vielzahl von Motiven.
Im Gegensatz zu einem Kit-Objektiv, das eine variable Brennweite bietet, trumpft das XF33 mit einer tollen Offenblende auf. Es bietet mehr kreative Möglichkeiten, um mit Unschärfe im Vorder- oder Hintergrund zu spielen und Motive gekonnt in den Fokus zu rücken. Geht es in den Freizeitpark? In die Stadt? Zur Geburtstagsfeier? Ich wähle das XF33 und bin damit für die meisten Situationen gut gerüstet, selbst wenn die Lichtverhältnisse schwieriger werden.
Links meine Frau Denise, die bei Städtetrips gerne unsere FUJIFILM X100V nutzt und rechts zwei junge Männer, die sich ein spannendes Schaufenster genauer ansehen. Die Strukturen der fokussierten Objekte sind sehr fein. Beides sind JPG-Bilder mit der Pro Neg Hi Filmsimulation und leicht angepassten Kontrast- und Tiefenreglern.
Ein Strassenkünstler, der in Richtung Kölner Dom blickt und zeichnet. Mit 1/10 Verschlusszeit habe ich einige Passant:innen abgepasst. Der Fokus liegt zuverlässig auf dem Künstler und ich muss mich nur darauf konzentrieren, die Kamera so ruhig wie möglich zu halten. Filter: Acros+G.
Ein etwas älteres Modell einer Luxusautomarke in den Strassen von Paris. Filter: Pro Neg Hi.
Fazit
Während des Roadtrips hat mich das XF33 zuverlässig begleitet. Verfehlter Fokus und generell unscharfe Bilder haben meist mit unzureichenden Einstellungen meinerseits zu tun. Ich kann die Kamera jederzeit bedenkenlos jemandem zum Fotografieren in die Hand drücken. Ich muss keine speziellen Anweisungen geben, man findet sich mit 33mm stets zurecht und kann den nicht vorhandenen Zoom mit einem Schritt vor oder zurück ausgleichen. Im Gegenzug bekommt man eine leichte und zuverlässige Linse, die man gerne immer auf der Kamera montiert lässt. Sei es in einem Café, beim Spaziergang in den Strassen von Paris oder in einem Boot auf einer Themenfahrt im Disneyland Paris.
Wie der Vergleich gezeigt hat, können mit beiden Objektiven tolle Ergebnisse erzielt werden. Meine Empfehlung lautet also wie folgt: Wenn du das XF35 besitzt und gerne stehende Motive fotografierst, wäre die Wetterfestigkeit eher ein Argument für einen Wechsel. Wenn du aber ein Kit-Objektiv besitzt und Motive mit einer offenen Blende von f1,4 aufnehmen möchtest, um mehr Möglichkeiten bei schwierigen Lichtverhältnissen zu haben, ist das XF33 f1,4 LM WR die perfekte Ergänzung für deine Kameratasche.
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