Adrenalin pur: FUJINON XF150-600 am Hockenheimring
Fotograf Stefan Lehman hat für eine Reportage auf dem Hockenheimring in Deutschland das Super-Tele-Zoom XF150–600 mitgenommen und getestet. Der Einsatz fand bei stark wechselhaften Wetterverhältnissen statt, Stefan Lehmann war sowohl von der Leistung wie auch vom Handling begeistert.
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Weil Fujifilm in ihren X-Kameras APS-C-Sensoren verbaut, gehe ich kurz auf die Kleinbild-Äquivalenz ein. Ein Fujifilm APS-C Sensor hat einen Crop-Faktor von 1.6. Die allgemeinen Brennweitenangaben auf Objektiven beziehen sich auf das Kleinbild-Vollformat. Durch den unterschiedlichen Weg des Lichteinfalls vom Objektiv auf den Sensor verschiebt sich die effektive Brennweite bei unterschiedlicher Sensorgrösse. Daher schreibe ich in meinem Artikel auch von 900 mm Brennweite. Denn das XF150–600 hat eine maximale Brennweite von 600 mm, was aber mal 1.6 Crop-Faktor gerechnet rund 900 Millimeter ergibt.
Meine Lieblingsbrennweite ist das 85 mm. Doch wenn sich der Mond in seiner ganzen Pracht zeigt, und ich für ein Wochenende in Flüeli oder in Champex-Lac weile, ist so ein Supertele schon eine tolle Sache.
Weil ich als Berufsfotograf immer ein Supertele griffbereit haben möchte, habe ich mir das XF150–600 gekauft und für ein Fotoprojekt an den Hockenheimring in Deutschlang mitgenommen. Schnelle Autos, wechselhaftes Wetter und eine fehlende Akkreditierung als Streckenfotograf haben mich und die Technik vor einige Herausforderungen gestellt. Dennoch: Ich habe tolle Bilder geschossen!
Die Rennen der GLP laufen etwas anders ab, als das einige von der Formel 1 kennen. Hier geht es darum, möglichst konstante Zeiten pro Runden zu fahren. Es gewinnt also nicht der erste, sondern der, der die konstant gleichbleibendsten Rundenzeiten fährt. Gefahren wird mit handelsüblichen Modellen, die für den Rennzirkus optimiert wurden.
Selbst mit einem 85 Millimeter bietet so ein Rennwochenende viele Fotosujets
GFX100S & 110mm f2
Das Wochenende bot wettertechnisch alles. Vom blauen Himmel mit warmem Sonnenschein bis zu Starkregen bei kühlen Temperaturen. Da bin ich also schon einmal froh um die Witterungsbeständigkeit meiner Fujifilm X-H2S mit dem XF150–600. Obwohl das Objektiv mit seinen 1600 g angenehm leicht ist, hatte ich unterstützend ein Monopod bei mir. Gemeinsam mit dem eingebauten Bildstabilisator und der Sensorstabilisierung der X-H2S sind Aufnahmen wie von einem dreibeinigen Stativ möglich. Natürlich fotografiert es sich aber auch aus der Hand sehr angenehm.
Die Brennweite des XF150–600 ist enorm. Bereits der Bildausschnitt bei 150mm bringt einen nah ans Geschehen heran. Besonders wenn man auf einer riesigen Tribüne am Hockenheimring steht und gespannt auf die ersten Autos wartet, die auf dem Streckenverlauf auftauchen. Die linke Hand stabilisiert den Monopod, die rechte Hand fest am Griff der X-H2S. Ich entscheide mich bei bewölktem Himmel für eine Verschlusszeit von 1/1000 bei Blende 8, die mir das Objektiv bei vollem Zoom auf 600 mm vorgibt. Die Geschwindigkeit der Fahrzeuge beträgt auf diesem Abschnitt vor der nächsten Kurve rund 150 km/h. Durch meinen Sucher sehe ich sogar die konzentrierten Köpfe der Fahrer in ihren Helmen. Ich habe die perfekte Kurve im Blickfeld. Die Autos werden dort langsamer und versuchen Überholmanöver, für mehrere Fahrzeuge auf dem Bild verringere ich die Brennweite etwas. Durch das gedämpfte Tageslicht erhöht die Kamera die ISO-Zahl um bis zu 2500. Mit dem modernen Sensor der X-H2S sehen die Bilder aber trotzdem wahnsinnig gut aus.
Am Samstag wurden die Wolken dichter und dunkler. Bei strömendem Regen und vermindertem Renntempo konnte ich die Verschlusszeit etwas verringern und mit 1/800 arbeiten. Oder dann habe ich das Zoom etwas unter 600 Millimeter eingestellt, um 1-2 Stopps Blende wettzumachen und die ISO-Zahl unter 2000 zu bringen. Auch Mitzieher, also Aufnahmen, bei denen das fotografierte Objekt scharf aber im Hinter- und Vordergrund die Bewegungsunschärfe sichtbar wird, gelingen auf dem Monopod etwas einfacher als aus der Hand
Natürlich spielt auch der verwendete Kamerabody eine Rolle. Ich bin sehr zufrieden mit der Performance der Fujifilm X-H2S. Auch wenn ich die möglichen 40fps am Hockenheim nicht benötigt habe, bin ich über den damals schon tollen Autofokus begeistert. Dieser wurde jetzt durch das neue Firmwareupdate V3.0 noch einmal stark verbessert – unbedingt installieren!
Fazit
Fujifilm hat mit dem XF150–600 das technisch Mögliche an Qualität für den Preis verarbeitet. Die geringen Abmessungen von 31,5 x 10 cm das angenehm leichte Gewicht von 1600 g machen es zu einem handlichen Objektiv, das man immer und überall mitnehmen kann. Und, ja man könnte, ohne es zu übertreiben, sogar noch den x1.4 oder x2 Teleconverter zwischen Objektiv und Kamera schrauben. Eine klare Kaufempfehlung.
Fotos und Text: Stefan Lehmann (WEB / Instagram) im Auftrag von Foto Video Zumstein Das war Dir noch nicht genug? Den ganzen Beitrag findest Du hier.
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