23.12.21 zurück

Die wichtigsten 8 Einstellungen für deine neue Digitalkamera

Herzlichen Glückwunsch! Du bist stolzer Besitzer deiner nagelneuen FUJIFILM Digitalkamera und möchtest sofort loslegen. Natürlich kannst du das auch tun, einfach die Kamera auf Vollautomatik stellen, dann wird schon nichts schiefgehen. Das ist für den ersten Tag auch gar nicht so schlecht. Fotografiere einfach mal drauf los, ohne dir gross Gedanken um die Technik zu machen und bekomme ein Gefühl für den Sucher, das Objektiv und die Anzeigen auf dem Bildschirm. Sicher wirst du sogar bereits das eine oder andere gute Foto mit nach Hause nehmen.
Einstellungen Digitalkamera

Aber sich nur mit der Vollautomatik zu begnügen wäre etwa das Gleiche, als wenn du jeden Morgen mit dem Porsche zum Bäcker fahren würdest, um Brötchen zu kaufen und das Auto den Rest des Jahres in der Garage geparkt wäre. Deine FUJIFILM X-Kamera kann nämlich viel mehr. Neben dem rein manuellen Betrieb bieten die Kameras nicht weniger als 6 Autofokus-Modi und unzählige programmierbare Funktionen zur Arbeitserleichterung. Da kann man als Anfänger schnell den Überblick verlieren. Daher hier die 8 wichtigsten Einstellungen zum unkomplizierten Start in die Welt der Fotografie.

Als Erstes solltest du einige grundsätzliche Einstellungen vornehmen, die normalerweise hinterher nicht mehr geändert werden.

Wahl des Aufnahmeformats

Beginne am Besten mit der Wahl der Bildqualität und des Dateiformats. Da kann es nur eine Empfehlung geben: immer das Maximum! Es macht keinen Sinn, eine hochwertige Digitalkamera zu kaufen und dann „auf halber Leistung“ zu fotografieren. Um beim Beispiel oben zu bleiben: Der Brötchenkauf mit dem Porsche. Also wähle hier die höchste verfügbare Auflösung, zum Beispiel bei der neuen FUJIFILM X-T30 II 6.240 x 4.160 Pixel, und das RAW Dateiformat. Alternativ ist es auch sinnvoll, RAW + JPEG zu wählen, dann kannst du die Fotos für die erste Sichtung schnell exportieren und auf jedem Gerät wie einem Tablet oder Smartphone betrachten, ohne einen RAW-Konverter zu benötigen. Dank der geringeren Dateigrösse öffnen sie sich auch schneller. Spätestens, wenn es aber an den Import und die Bearbeitung in einer Software geht, solltest du nur noch mit den unverfälschten Rohdaten der Aufnahme, dem RAW, arbeiten. Das ist das Format der Profis, und aller, die es werden wollen.

Wahl der Farbtemperatur

Die richtige Farbtemperatur wählst du über den Punkt Weissabgleich. Dieser dient der Anpassung bei verschiedenen Lichtverhältnissen, zum Beispiel der „kalten“ Mittagssonne oder warmem Kunstlicht. Früher in analogen Zeiten wurde das durch die Wahl eines speziellen Films oder durch Farbfilter aus Glas korrigiert, heute machst du das am PC in der Nachbearbeitung. Daher solltest du den Wert immer auf „automatisch“ stellen.

Wahl des Farbraums

Wenn du in RAW fotografierst, hat diese Einstellung keine Bedeutung. Generell ist es aber empfehlenswert, bei den beiden möglichen Werten (sRGB und AdobeRGB) immer sRGB zu wählen. Warum? sRGB ist der kleinere Farbraum und der kleinste gemeinsame Nenner zwischen allen digitalen Geräten (Monitor, Drucker, Internet etc.) und vermeidet Farbprobleme bei der Ausgabe von JPEG-Fotos. AdobeRGB ist in erster Linie für professionelle Print-Dienste gedacht.

Weitere Grundeinstellungen

So, damit sind jetzt die wichtigsten Grundparameter voreingestellt und du kannst sie getrost vergessen. Jetzt fehlt nur noch, Datum und Uhrzeit einzustellen. Wenn du gerade dabei bist, deaktivierst du am besten noch den nervigen Piepston bei jeder Aufnahme.

Kommen wir nun zu den aufnahmespezifischen Einstellungen.

Wahl des Aufnahmemodus

Jetzt geht es an die Details. Dazu musst du zunächst wissen, wie die Belichtung gesteuert wird. Die Menge des Lichts, die auf den Sensor trifft, wird über zwei Elemente gesteuert, die jede Kamera hat: die Belichtungszeit und die Grösse der Öffnung. Erstere übernimmt die Kamera durch den elektronischen Schlitzverschluss, die Zweite übernimmt das Objektiv durch die Wahl der Blende. Theoretisch kannst du genau die gleiche Lichtmenge entweder über Verschluss oder Blende erreichen, aber das Ergebnis auf dein Foto macht einen grossen Unterschied. Eine kurze Zeit „friert“ die Bewegungen ein, wobei eine kleine Blendenöffnung die Schärfentiefe, also den Entfernungsbereich, der am Ende scharf abgebildet wird, vergrössert.

Hier kommt es also darauf an, welche Motive du gerade fotografieren möchtest. Für schnell bewegte Motive (zum Beispiel Sport und Tiere) empfiehlt sich eine kurze Verschlusszeit, also Zeitvorwahl (S = Shutter). Wenn es darum geht, sowohl den Vordergrund als auch den Hintergrund scharf abzubilden, wählst du eine kleine Blende, also Blendenvorwahl (A = Aperture). Manchmal kommt es vor, dass du sehr spontan fotografierst und vorher noch nicht weisst, wo die Priorität liegt, z.B in der Streetfotografie. Dann wähle am besten die Programmautomatik (P = Program), die übrigens nichts mit der Vollautomatik zu tun hat. Letztere wird meistens durch ein grünes Symbol gekennzeichnet und erlaubt so gut wie keine manuellen Korrekturen.

Wahl der ISO-Einstellung

Tatsächlich gibt es noch einen dritten Faktor, der die Lichtmenge reguliert: Der sogenannte ISO-Wert. Dieser entspricht der Filmempfindlichkeit in der Analogfotografie und bestimmt, wie stark das einfallende Licht elektronisch verstärkt wird. Generell sollte also der Wert immer so niedrig wie möglich sein, also z.B. 80 oder 160 ISO. Wenn allerdings bei Aufnahmen in den Abend- und Nachtstunden wie bei der Nachtfotografie oder in Innenräumen das Licht fehlt, kann dieser erhöht werden. Moderne Digitalkameras wie die FUJIFILM X-E4 erlauben extrem hohe Werte bis zu 51.200 ISO für Aufnahmen fast in absoluter Dunkelheit. Dies wird allerdings mit einem zunehmenden Bildrauschen erkauft. Daher empfiehlt sich normalerweise ein Wert bis maximal 12.800 ISO.

Für den Anfang belässt du die ISO-Einstellung am Besten auf „Automatik“, da ein versehentlich falsch eingestellter ISO eine häufige Fehlerquelle darstellt.

Wahl der Belichtungsmessung

Jetzt ist es noch wichtig, deiner FUJIFILM Digitalkamera zu sagen, wo und wie sie das vorhandene Licht messen soll. Dies hat sehr grossen Einfluss auf das Ergebnis. Grundsätzlich haben fast alle Kameras 4 Belichtungsmodi:

Flächen- (oder Integral-)messung: Diese kommt nur bei sehr kontrastarmen Motiven zum Einsatz.

Mittenbetonte Integralmessung: Der „Klassiker“ umfasst das gesamte Bildfeld mit Schwerpunkt auf die Bildmitte, wo sich normalerweise (nicht immer) das Hauptmotiv befindet.

Spotmessung: Für extreme Lichtsituationen mit sehr hohen Kontrasten, in denen sich das Hauptmotiv nicht in der Bildmitte befindet. Gefahr der Unter-/Überbelichtung des Restes.

Matrix- (oder Mehrfeld-)messung: Die innovativste Messmethode errechnet aus 256 einzelnen Teilfeldern die optimale Berechnung.

Für 80-90 % deiner Fotos ist sicherlich die letzte Messmethode die beste Wahl.

Wahl des Autofokusmodus

Die Wahl des Autofokusmodus ähnelt sehr stark der vorherigen Wahl der Belichtungsmessung. Auch hier musst du motivabhängig den richtigen Messbereich auswählen. Das Kraftpaket FUJIFILM X-T4 verfügt zum Beispiel über einen beeindruckenden Phasenvergleich-Autofokus mit 425 Sensoren. Einen sehr guten Job macht die Messfeldautomatik. Wenn du die Messung auf eine bestimmte Zone konzentrieren willst, stehen dir wahlweise 9, 25 oder 49 Messfelder zur Verfügung. Höchste manuelle Kontrolle bietet die Einzelpunktmessung, wobei du die Grösse des aktiven Messpunktes in bis zu 6 Grössen variieren kannst.

Auch hier gilt: etwa 80-90 % deiner Fotos kannst du mit der Messfeldautomatik machen. Zusätzlich musst du noch auswählen, ob es sich um stillstehende oder bewegte Motive handelt. Im ersten Fall benutzt du den Einzelbereichfokus (AF-S), im zweiten Fall den kontinuierlichen Autofokus (AF-C), der, einmal anvisiert, das bewegte Objekt bis zum Moment der Aufnahme verfolgt.

Fazit

Moderne FUJIFILM Digitalkameras bieten eine Fülle von Einstellungsmöglichkeiten, damit du als Fotograf grösstmöglichen Einfluss auf jedes Foto nehmen kannst. Daher ist es sinnvoll, sich nach dem Kauf etwas mit den Möglichkeiten vertraut zu machen. Mit der obenstehenden Übersicht wird es dir leicht fallen, schnell Fotos zu machen, die aus der Masse herausstechen.

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