DISCOVERY WEEK
FUJIFILM Discovers Albania
In der «Discovery Week» stellen sich die Profifotografen Jens Krauer, Remo Buess und Martin Mägli einer besonderen Herausforderung: Sie werden an einen unbekannten Ort geschickt, von dem sie bis zum Tag ihrer Abreise nichts wissen. Mit nur zwei Objektiven und einer GFX100S ausgestattet, sollen sie innerhalb eines Tages unter der Anleitung des jeweiligen Genre-Experten eine Serie von drei Fotos kreieren.
Die erste Challenge führt sie in die Straßen von Tirana, wo sie gemeinsam mit Street-Fotograf Jens Krauer ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen. In der zweiten Folge erkunden sie unberührte Landschaften Albaniens und erhalten wertvolle Einblicke in die Herangehensweise des Nature Landscape-Experten Martin Mägli. In der dritten Folge geht es ins abgelegene Bergdorf Tërpan, wo Cultural Landscape-Experte Remo Buess spannende Einblicke in seine Arbeitsphilosophie gibt und zeigt, wie man trotz Sprachbarrieren und ohne künstliches Licht beeindruckende Ergebnisse erzielen kann.
Ob Street-, Editorial- oder Landschaftsfotografie – wenn es eine Gemeinsamkeit gibt, die erfolgreiche Fotografie ausmacht, dann ist es die richtige Vorbereitung. Was passiert also, wenn man eine Gruppe professioneller Fotografen aus den oben genannten Genres an einen Ort schickt, an dem sie noch nie waren und von dem sie bis zum Tag ihrer Abreise nichts wissen, sie mit nur zwei Objektiven ausstattet und ihnen die Aufgabe gibt, innerhalb eines Tages unter der Anleitung des jeweiligen Genre-Experten eine Serie von drei Fotos zu kreieren? Nun, die Profifotografen Jens Krauer, Remo Buess und Martin Mägli haben sich während der Discovery Week genau dieser Herausforderung gestellt. Begleite die drei Profifotografen, wenn sie die Strassen von Tirana erkunden, um gemeinsam die erste Challenge der Discovery Week zu meistern.
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«Ich bin grundsätzlich happy mit dem Bild. Es gibt einen Teilaspekt von dem wieder, was man dort vor Ort oft sieht. Unter anderen Umständen, vor allem mit mehr Zeit zum «Eintauchen», hätte man natürlich noch mehr aus diesem Ort herausholen können. Aus technischer Sicht hätte ich mir gewünscht, dass die Frau etwas weiter links steht (oder ich etwas weiter rechts), damit der Pfosten auf der rechten Seite ihres Gesichts etwas weiter weg ist. Doch sie steht im Licht und auch der Backdrop macht visuell und geometrisch Sinn. Von der Bildkomposition her gefällt mir, dass es einen Blickkontakt zwischen ihr und den Betrachtern gibt, da die Frau nicht zu mir, sondern direkt in die Kamera schaut. Was ich besonders positiv finde, ist, dass die Frau stolz und selbstbewusst wirkt. Ich finde es immer cool, wenn Menschen eine gewisse Würde ausstrahlen, und das tut sie definitiv.»
«Für mich war es wichtig im Bereich Urban Landscape einen Mix aus dem traditionellen Albanien und dem modernen Tirana zu zeigen. Im moderneren Teil von Tirana befinden sich doch einige Häuserschluchten, in denen sich bei Sonnenschein verschiedene interessante Lichtsituationen bilden, vor allem wenn die Sonne tiefer steht. So einen Spot habe ich zum Glück gefunden. Ebenfalls zu meinem Glück spazierte eine junge selbstbewusste Frau durch den Lichtstreifen. Das zeigt einmal mehr, dass eine gute Vorbereitung – in der Streetfotografie gehört dazu sicherlich die vorherige Erkundung der Gegend – gepaart mit Glück zu einem guten Foto führen kann. Vielleicht hätte ich noch ein bisschen weiter nach rechts gehen können, um das Strassensignal auszublenden.»
«Ich bin sehr zufrieden mit dem Foto und würde nichts anders machen. Besonders gelungen finde ich die Komposition: Man kann alle Köpfe der Herren sehen, keiner verdeckt den anderen. Der Blick ist schön auf den Mann in der Mitte gelenkt, der mit einem leichten Lächeln im Gesicht auf seine Dominosteine schaut. Ich hatte zuerst von weiter oben fotografiert und mich dann ein bisschen gebückt, um auf Augenhöhe zu sein. Ich finde diese Perspektive sehr spannend, denn sie vermittelt den Eindruck, dass ich selbst einer der Herren bin, der dort in der Runde sitzt und mitspielt. Was mir ausserdem gefällt, ist, dass alle ganz in das Spiel vertieft sind und niemand in die Kamera schaut – es war ja nicht so, als hätten sie mich nicht bemerkt. Als ich zu den Herren ging, verstand ich kein Wort von dem, was gesagt wurde. Aber mit einem Lächeln und ein paar Gesten deuteten sie an, dass ich dabei sein und zusehen durfte.»
Was macht erfolgreiche Landschaftsfotografie aus? Welche Tipps und Tricks gibt es, um an einem unbekannten Ort mit minimaler Vorbereitungszeit ein zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen? Begleite die Profifotografen Jens Krauer, Remo Buess und Martin Mägli, wenn sie sich der zweiten Challenge der Discovery Week stellen und die unberührteren Ecken Albaniens erkunden. In dieser Folge erhältst Du wertvolle Einblicke in die Herangehensweise des Nature Landscape-Experten Martin Mägli und (Spoiler-Alarm!) erstes Profi-Feedback zum lang erwarteten GF20-35mmF4 R WR Ultraweitwinkelobjektiv!
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«Von den drei Bildern, die ich während der Discovery Week Challenge gemacht habe, finde ich dieses am schwächsten. Da der Himmel wolkenlos ist, wirkt die Stimmung relativ banal und langweilig, aber das waren halt die Bedingungen, die wir an diesem Tag vorfanden und mit denen wir arbeiten mussten. Von einem kompositorischen und technischen Standpunkt aus würde ich nicht viel anders machen. Ich hätte vielleicht den Schaum und die Algen kurz mit einem Stock herausfischen können, damit es etwas ordentlicher aussieht. Ansonsten gefällt mir, wie der Baum auf der rechten Seite und der kleine Ast auf der linken Seite ins Wasser ragen und den Blick direkt auf die Sonne lenken. Ich habe hier absichtlich stark abgeblendet, damit es einen schönen Sonnenstern gibt.»
«Landscape ist mir ungefähr so nah wie Pinguine Hawaii. Aber das machte es umso spannender, denn ich musste mich wirklich komplett in etwas Neues hineindenken. Aus fotografischer Sicht ist das kein Bild, das ich ultimativ lässig finde. Es steckt jedoch viel Story dahinter. Einerseits die des Verständnisses, wie Martin als Urban Landscape-Experte den Wald liest. Und zum anderen die Story, wie ich, nachdem ich im ersten Teil des Tages glorreich gescheitert war, meinen Heureka-Moment hatte und endlich selbst verstand, wie man Bäume im Wald sieht. Im Nachhinein sehe ich viel Potenzial in dem, was ich besser hätte machen können, wie zum Beispiel das Weglassen des Busches oder das Stückchen Himmel, das die schöne Waldatmosphäre stört. Hätte es ungefähr 50’000 Mücken weniger gehabt, wäre ich gerne weiter durch den Wald gelaufen, um dieses neu gewonnene Wissen noch besser anzuwenden.»
«Für mich persönlich war Nature Landscape die schwierigste Aufgabe. Wir fuhren bei absoluter Dunkelheit in einem fremden Land in einen Park und hatten keine Ahnung, wie es vor Ort aussehen würde. Da keine Wolken am Himmel waren, wussten wir, dass die Lichtstimmung am Morgen nur für kurze Zeit schön und interessant sein würde. Der Zeitdruck kam also noch hinzu. Zudem war es sumpfig und wir konnten uns nur auf den Strassen und Pfaden bewegen. Ich musste mich also in kurzer Zeit für einen passenden Spot entscheiden. Das Foto ist sicherlich gut geworden, hebt sich jetzt aber nicht von der Masse ab. Bei der Landschaftsfotografie braucht man entweder eine Menge Glück oder, wie die meisten erfolgreichen Landschaftsfotografen, eine gute Vorbereitung, viel Geduld, ein gutes Auge für Linien und Symmetrien und – auch hier, ein bisschen Wetterglück.»
Begleite die Profifotografen Jens Krauer, Remo Buess und Martin Mägli, wenn sie das abgelegene Bergdorf Tërpan erkunden und gemeinsam mit seinen warmherzigen Bewohner:innen die dritte Challenge der Discovery Week meistern. In dieser Folge gibt der Cultural Landscape-Experte Remo Buess spannende Einblicke in seine Arbeitsphilosophie und zeigt, wie Du auch ohne künstliches Licht und trotz Sprachbarriere überzeugende Ergebnisse erzielen kannst.
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Da der Himmel an diesem Tag bewölkt war, war das Licht ziemlich flach. Technisch gesehen hatten wir also eine riesige Softbox über unserem Model. Das Licht kam von hinten: Um die Augenpartie etwas aufzuhellen, habe ich den Herrn seitlich vor eine weisse Hauswand gestellt. Aus diesem Grund ist auch die rechte Seite seines Gesichts etwas heller. Ich beschloss, eine offene Blende zu verwenden, um ihn von dem eher ablenkenden Hintergrund zu befreien. Heute würde ich versuchen, noch etwas Licht in die Augen zu bekommen, indem ich ein weisses Papier oder etwas Ähnliches verwende. Ansonsten finde ich, dass es ein schönes Porträt ist, das gut in unsere Serie passt.
Der Ort war sehr spannend und hatte eine Menge Potenzial für Bilder. Da in dem abgelegenen Dorf nur wenige Menschen leben, mussten wir uns aufteilen, damit unsere Fotos nicht zu ähnlich ausfielen. Mit meinem Bild kann ich ganz gut leben. Ich finde, man kann daraus etwas über die Lebensbedingungen ablesen und es gibt authentisch wieder, wie es ist, dort aufzuwachsen. Am Bild ist nichts gestellt, ich konnte also nur so lange fotografieren, wie der Junge da war. Unter anderen Umständen wäre ich auf ihn zugegangen und hätte ihn vielleicht eine Zeit lang begleitet, um zu sehen, wo und wie er lebt. Tiefer zu gehen ist immer eine Frage der Zeit.
Was die Komposition und den technischen Aspekt angeht, würde ich an dem Bild nichts ändern. Was mir nicht so gut gefällt, ist, dass der Mann ziemlich angespannt wirkt. Aber es war natürlich auch etwas sehr Ungewöhnliches für ihn, so vor der Kamera zu posieren. Ich finde, das Bild ist sehr schön, was die Schärfentiefe angeht. Ich habe mit offener Blende fotografiert, damit der Mann und auch der Esel scharf sind, aber der Hintergrund unscharf ist. Mir gefällt auch, dass man noch etwas von dem Weg im Hintergrund sehen kann. Das zeigt den Kontext, in dem das Bild aufgenommen wurde, und verleiht ihm gleichzeitig etwas Tiefe.