27.10.21 zurück

Fotografie 1×1: Grundlagen der Kamera Objektive verstehen

In der Welt der Fotografie geht es um das Sehen und das Gesehen werden. Ein Pionier der Fotografie, Robert Bresson, drückte dies folgendermassen aus: „Mach sichtbar, was vielleicht ohne dich nie wahrgenommen worden wäre“.
Fujifilm GFX Objektive

In diesem Zusammenhang ist der Fotoapparat plus das Kameraobjektiv das verlängerte Auge des Betrachters und analog zu einem Werkzeug für das Festhalten einer Szenerie verantwortlich. Die Fotografie ist somit gegenwartsbezogen und eine Momentaufnahme mit einem frei gewählten Bildausschnitt. Dieser kann jedoch unterschiedlich sein. Der Fokus steht somit stets im Mittelpunkt der Abbildungsleistung und kann im Zuge der Bildsprache für künstlerische Zwecke umgestaltet werden. Welche Aufgabe übernimmt jedoch das Objektiv bei der Verwirklichung eines Bildes?

Die Kamera & das Objektiv, ein optisches System zur Bildfesthaltung

Um zu verstehen, wie die Kamera und das Objektiv funktionieren, genügt ein Ausflug in unsere eigene Sinneswelt. Analog zum menschlichen Auge wird Licht zum Sehen verwendet. In der Optik wird die Lichtleistung, welches ein Linsensystem weiterleitet, Strahlengang genannt. In diesem Zusammenhang verfügt sowohl das Kameraobjektiv als auch das menschliche Auge über Linsen, die das Licht brechen und weiterleiten. Vielmehr wird das Licht im Brechungs- und Linsensystem gebündelt und zu dem sogenannten Bildpunkt projiziert. Dies wiederum ist mit einer Diavorführung vergleichbar, welche das eingefangene Bild auf einer Leinwand abbildet.

Was ist ein Kameraobjektiv?

Ein Kameraobjektiv ist ein optisches Linsensystem, welches einen Mechanismus verwendet, um ein Bild der äusseren Welt zu erfassen. Die Weiterleitung dieses Bildes an einen Film oder Bildsensor ist gleich dem Bildpunkt und der Projektion des menschlichen Auges. Die Funktionen der Kamera erlauben es dem Fotografen, auf etwaige Lichtverhältnisse einzugehen. Mithilfe der Blende sowie dem Zeitverschluss können Anpassungen getroffen werden, welche die Schärfe, Qualität und die Helligkeit des Bildes beeinflussen. Somit kann die Blende der Kamera, die sich im Kameragehäuse befindet, mit der Iris des Auges verglichen werden.

Ein grosser Öffnungswinkel der Blende lässt demzufolge mehr Licht hinein. Andererseits ist die Wahl der Belichtungszeit von ähnlicher Qualität und ist an den Lichteinfall pro Zeitintervall gekoppelt. Hinsichtlich der Bildqualität macht dies grosse Unterschiede. Die Blende ist stark mit der Schärfentiefe verbunden. Soll sich das Objekt von einem unscharfen Hintergrund stark abheben, wählt man eine grosse Blende. Eine gleichmässige scharfe Bildqualität wird hingegen mit einer kleinen Blende erreicht. Die Belichtungszeit wiederum ist für die Lichteinwirkung und demzufolge für Fliess- und Wischeffekte verantwortlich.

Objektive können dauerhaft an eine Kamera angebracht sein oder als Wechselobjektive zur Verfügung stehen. Der feste Verbund von Kamera und Objektiv nennt sich Kompaktkamera. Kann das Objektiv hingegen gewechselt werden, dann ist es eine Systemkamera. Diese sind im Handel als kompakte Systemkamera (CSC), Spiegelreflexkamera (DSLR), spiegellose Systemdigitalkamera (DSLM) und andere Modelle verfügbar.

Fundamentale Charakteristiken einer optischen Linse

Die beiden grundlegenden Parameter einer optischen Linse sind die Brennweite und die maximale Blendenöffnung. Die Brennweite des Objektivs bestimmt die Vergrösserung, des auf die Bildebene projizierten Bildes und die Blende die Lichtintensität dieses Bildes. Um dies etwas näher zu veranschaulichen, sollten die grundlegenden Charakteristiken der Objektive näher betrachtet werden.

Als Faustregel gilt: Bei einem optischen System bestimmt die Brennweite den Bildwinkel. Kurze Brennweiten ermöglichen ein breiteres Sichtfeld als Objektive mit einer längeren Brennweite. Im Gegensatz dazu ermöglicht eine grössere Blende die Verwendung einer kürzeren Verschlusszeit bei gleicher Belichtung. Die grosse Blende wiederum ist durch einen kleinen f-Wert gekennzeichnet. Folgende Parameter werden bei den FUJIFILM Objektiven voneinander unterschieden:

Brennweite

Fällt Licht auf die Linse, wird es im Strahlengang gebrochen und sammelt sich im Brennpunkt, dem Fokus. Der Abstand zwischen der Linse und diesem Brennpunkt ist die Brennweite in Millimeter. Der Strahlengang wiederum ist von der Art der Linse abhängig. Hier werden Sammellinsen von Zerstreuungslinsen sowie dem Hohlspiegel und Konvexspiegel unterschieden. Für dich als Fotografen ist allenfalls die Brechkraft dieser Linsen von alles entscheidender Natur. Dies wird durch den f-Wert vermittelt, der den Brennweitenbereich des Objektivs angibt. Ein kleiner f-Wert bedeutet einen grösseren Blickwinkel (Weitwinkel), wohingegen ein grosser f-Wert einen engeren Blickwinkel zeigt.

Blende

Analog zur Iris des menschlichen Auges kann mit der Blendeneinstellung der Lichteinfall bestimmt werden. Der Öffnungswinkel des Blendenloches entscheidet demzufolge, wie gross der Durchmesser dieses Lichtdurchlasses ist. Dabei verhält sich die als Zahl ausgedrückte Grösse konträr zum Öffnungsmassstab. Das heisst, je kleiner der Blendenwert, desto grösser der Öffnungswinkel der Blende und umgekehrt. Während grössere Öffnungen eine geringe Schärfentiefe erzeugen, wird bei kleinen Öffnungen eine gleichmässige Bildschärfe erzeugt.

Fokus und die Tiefenschärfe

Die Tiefenschärfe ist individuell einstellbar und erlaubt es dir als Fotografen, ein Bild kunstvoll in Szene zu setzen. Soll der Blick des Betrachters auf ein einzelnes Objekt, wie z.B. ein Tier oder eine Pflanze gelenkt werden, ist die Tiefenschärfe essenziell. In diesem Zusammenhang spiegelt die Schärfentiefe, die Ausdehnung des scharfen Bereiches im Bild wider. Mit dem Fokus auf ein Detail verliert sich der Rest somit in der Unschärfe. Durch die Variabilität der Blendenöffnung ist es dir somit möglich, die Bildeigenschaften selbst zu bestimmen. Landschaften werden somit mit kleinen Blendenöffnungen wiedergegeben.

Welche Kamera Objektive lassen sich voneinander unterschieden?

Die Wechselobjektive der Systemkameras werden grundlegend in zwei Kategorien einsortiert: Festbrennweiten und Zoomobjektive. Zu der lichtstärkeren Festbrennweite solltest du als Fotograf bei schlechten Lichtverhältnissen greifen. Somit gelingen auch Fotografien, ohne die Lichtempfindlichkeit und somit das Rauschen des Sensors zu erhöhen. Dafür ist das Zoomobjektiv durch die Variabilität zur Verfügung stehender Brennweiten flexibler. Eine Festbrennweite ist somit ideal für Porträtaufnahmen, wohingegen das Zoomobjektiv der ideale Reisebegleiter ist. Beide Objektivtypen lassen sich nochmals unterteilen in:

Makro-Objektive

Um die Tier- und Pflanzenwelt oder Materialoberflächen aus der Nähe zu betrachten, ist das Makroobjektiv, die ideale Wahl für dich. Mit diesen FUJIFILM Objektiven werden somit Makroaufnahmen oder Nahaufnahmen in einem Abbildungsmassstab von 1:1 gewährleistet. Darunter liegende Massstäbe werden dem Mikrobereich zugeordnet.

Tele-Objektive

Die Teleobjektive können sowohl als Porträtbrennweite zwischen 85 und 100 Millimeter oder als Standardtele zwischen 135 und 200 Millimeter von dir verwendet werden. Darüber hinaus gehende Brennweiten werden Superteleobjektiv genannt. Insbesondere die Tier- und Sportfotografie nutzt diese Objektive, um entfernt liegende Objekte nah zu fokussieren. Möchtest du z.B. einen Vogelflug fotografisch festhalten, so wäre das Teleobjektiv die ideale Wahl.

Weitwinkelobjektive

Während Teleobjektive in der Ferne schweifen, verändern Weitwinkelobjektive die Grösse und somit den Bildausschnitt des abzubildenden Raumes. Idealerweise solltest du dieses Objektiv zur Landschafts- oder Street Art-Fotografie verwenden. Der künstlerische Anreiz der gewollten Raumausdehnung wird speziell im nahen Fokus optimal genutzt.

Spezialobjektive

Im Gegensatz zu Standardobjektiven, welche oftmals Brennweiten zwischen 35 und 85 Millimeter nutzen, sind Spezialobjektive technische Hilfsmittel künstlerischer Natur. Sei es das Fish-Eye-Objektiv, das Tilt-Shift-Objektiv oder das Lensbaby, mit diesen Objektiven wird Kunstfotografie betrieben. In diesem Sinne steht das Spiel mit Unschärfe, Verzerrungen sowie sonstigen Aberrationen im Mittelpunkt deiner Fotografie.

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