29.06.22 zurück

FPS erklärt – Weshalb hohe Frames so wichtig sind

Bei der Wahl der richtigen Systemkamera sollte ein Fotograf auch immer die Möglichkeit im Auge behalten, dass er vielleicht nicht nur Fotos schiessen will. Viele Fotografen beginnen zunächst mit der Fotografie und entdecken danach ihre Leidenschaft für die Videografie. Richtig ist: Videos gewinnen immer mehr an Bedeutung. Die einstmals strengen Grenzen zwischen Foto- und Filmkameras verschwimmen. Früher war vor dem Kauf einer Kamera eine klare Entscheidung notwendig, ob sie für Still- oder Bewegtfotografie eingesetzt werden sollte. Heutige FUJIFILM Systemkameras öffnen die Tür in beide Welten in einem einzigen Gehäuse.
FPS

Ein gewaltiger Schritt nach vorne, um dieses Ziel von unserer Seite her zu erreichen, war die konsequente Entscheidung zur spiegellosen Technik. Damit wurden einige systembedingte Nachteile der Spiegelreflexkameras ausgemerzt. Schliesslich waren die DSLR ursprünglich nicht für die Videografie entwickelt worden. Insbesondere hohe Frameraten bereiteten ihnen Probleme. Doch was ist diese Framerate eigentlich? Hier findest du aufschlussreiche Informationen.

Framerate – was ist das genau?

Genau wie bei einer alten Filmkamera wird in der Videografie eine bestimmte Anzahl von Bildern belichtet. Das sind genau genommen einzelne Fotos, die genau wie normale Fotos aufgenommen und belichtet werden. Die FPS (frames per Second) bestimmt nun, wie flüssig Bewegungen dargestellt werden. Aus der Analogzeit hat sich weiterhin eine Framerate von 24 Frames per Second erhalten. Diese wird auch heute noch für Videos in Normalgeschwindigkeit, zum Beispiel Interviews, verwendet. Nostalgiefreunde schätzen auch den als „Kinoeffekt“ bekannten leichten Ruckel-Look.

Diese Framerate wird zusammen mit den schnelleren FPS von 30, 60, 120 als Standardrate des in den USA üblichen NTSC Formates benutzt. Dagegen ist in Europa, insbesondere im deutschsprachigen Raum, das 1967 in Deutschland eingeführte PAL Format üblich. Dieses benutzt die etwas abweichenden Framerates von 25, 50 und 100. Vorteil: Die Verwendung der PAL FPS ermöglicht eine perfekte Synchronisation mit dem europäischen Stromnetz. Anders als in den USA (60 Hertz) ist die Netzfrequenz bei uns 50 Hertz, und insofern vermeidet man Interferenzen bei Kunstlicht.

Welche FPS ist die Richtige?

Die Entscheidung zwischen 24 und 25 Frames per Second ist marginal und in erster Linie vom Ausgabemedium abhängig. Ein sehr guter Kompromiss zwischen einer noch überschaubaren Datenmenge und guter Qualität sind 30 Frames per Second. Nicht umsonst hat sich diese Rate quasi als internationaler Standard eingebürgert. Gerade für das Ausgabemedium Internet oder Videos mit Drohnen ist sie also ideal.

Dennoch wird das kritische Auge bei den vorgenannten Framerates immer ein leichtes Ruckeln feststellen. Dies ist bei vielen professionellen Videos aber unerwünscht. Bei Werbe- und Produkt-Videos kommt es auf möglichst flüssige Bewegungen an. Oft sind innerhalb eines Videos auch Zeitlupeneffekte gewünscht. Hier bieten sich dann Framerates von 50 respektive 60 Frames per Second an. Der Unterschied zu 25 Frames ist deutlich sichtbar. Schwenks gelingen butterweich und flüssig und es gibt genug Bilder auch für nachträgliche, spontane Zeitlupen. Bei Kunstlichteinsatz sollte der Videograf in der Schweiz aus genannten Gründen 50 Frames per Second bevorzugen.

Einen Sonderfall stellen extreme Zeitlupeneffekte dar. Nur wenige Fotokameras können Videos mit der schnellen Framerate von 120 Frames per Second in Full HD aufnehmen. Mit dieser lassen sich eindrucksvolle 5-fache Zeitlupen realisieren. Produktdetails, schnelle Bewegungen in der Sport- und Tier-Videografie oder Spezialeffekte kannst du kinoreif umsetzen. Mit der FUJIFILM X100V kannst du packende Videos mit 120 Frames per Second in hoher 1080p Qualität aufnehmen. Bis zu 30 FPS sind mit dieser Kamera sogar in 4K möglich.

Wir von FUJIFILM gehen jedoch noch einen Schritt weiter: Die spiegellose Systemkamera FUJIFILM X-T4 schafft einen weiteren Sprung in der Geschichte der Videografie. Eine Ultra Highspeed Aufnahme mit 240 FPS in Full HD bedeutet unglaubliche Filmeffekte mit bis zu 10-facher Zeitlupe. In 4K sind immerhin noch stolze 60 Frames per Second möglich, ausreichend für die meisten Zeitlupeneffekte und flüssige Bewegungen in allen Situationen.

Warum also eine hohe Framerate?

Fest steht: Im Zweifelsfall sollte immer eine höhere Framerate gewählt werden. Filmst du nämlich nur mit 24 Frames, können bei Schwenks oder unruhiger Hand hinterher unschöne Ruckel-Effekte entstehen. Auch eine Zeitlupe kann nicht nachträglich angewandt werden. Aber es gibt doch die Schnittprogramme, dort lässt sich ja später noch alles korrigieren, oder? Leider nicht.

Anders als in der Fotografie, wo das Ausgangsmaterial (ausser bei HDR) immer nur ein einziges Bild ist, besteht ein Video aus mehreren Bildern. Mit keiner Software der Welt lassen sich nachträglich im Studio noch weitere Bilder hinzufügen. Man kann zwar mit erheblichem Software- und Rechenaufwand noch weitere Frames „dazwischenrechnen“. Dies ist aber nur eine Notlösung und in erster Linie für alte Kinofilme gedacht.

Umgekehrt ist es aber kein Problem, zu viele Frames zu entfernen. Es ist daher im Allgemeinen üblich, zum Beispiel in 60 Frames per Second zu filmen, dann ebenfalls in 60 Frames per Second zu editieren und erst am Schluss in 30 Frames per Second zu exportieren. Insofern hat sich 60 FPS als Standard für die meisten Videoprojekte durchgesetzt. Diese liefert die oben erwähnte FUJIFILM X-T4 in voller 4K-Auflösung. Auch für extrem anspruchsvolle Videoclips in der Werbung steht dem Profi also ausreichend Reserve zur Verfügung. Flüssige Schwenks und Video-Shootings aus freier Hand sind dank digitalem Bildstabilisator (IBIS) kein Problem. In Verbindung mit der hocheffektiven In-Body-Bildstabilisierung erübrigt sich beim Filmen weiteres externes Zubehör wie Steadycam, Schwebestative oder elektronische Gimbals.

Fazit: Hohe Framerate vs. Speicherplatz

Falls du vorhast, nicht nur Fotos, sondern auch Videos zu machen, solltest du bereits bei der Auswahl der Kamera auf performante Video-Ausstattung achten. Je höher die Auflösung bei allen Framerates, umso besser. Ideal sind für professionelle Projekte 4K. Wer auf das Mittelformat setzt, bekommt mit der FUJIFILM GFX100S ein potentes Werkzeug. Mit dieser sind 4K auf voller Sensorgrösse von 43,8×23,2mm möglich. Das übertrifft die Sensorgrösse der meisten verfügbaren Grossformat-Kinokameras (36x24mm). Alles bei voller Unterstützung von F-Log und HLG für volle Kontrolle der Farbattribute in der Postproduktion und Aufnahme in 12-Bit-RAW.

Wenn du in erster Linie Youtube-Videos und Interviews erstellst, sind die Videofunktionen aller aktuellen FUJIFILM Systemkameras mehr als ausreichend. Mit 24 Frames per Second in HD-Auflösung sparst du zudem Speicherplatz, was bei längeren Reportagen in einer Szene ohne Schnitt praktisch ist. Wenn du dagegen hochqualitative, professionelle Videos planst, benötigst du eine Kamera mit hoher Framerate in 4K. Für atemberaubende Zeitlupeneffekte stellt das FUJIFILM Spitzenmodell XT-4 sogar 120 bzw. 240 FPS Ultra-Highspeed in HD zur Verfügung.

In den meisten professionellen Anwendungen wird der Fotograf mit mehreren Speicherkarten arbeiten, so dass der erforderliche Speicherplatz zweitrangig ist.

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