15.01.25 zurück

GFX100 II – Landschafts­fotografie am Limit mit Alessandra Meniconzi (1/2)

Die rauen, unberührten Landschaften von Mangystau im Westen Kasachstans sind ein faszinierender Ort voller Geheimnisse und Kontraste. In dieser wilden, ungezähmten Natur suchte die Fotografin Alessandra Meniconzi nach neuen Wegen, die Kraft und Schönheit der abgelegenen Region in Bildern einzufangen. Für ihr jüngstes Projekt reiste sie nicht nur, um ihrer Kunst nachzugehen, sondern auch, um die FUJIFILM GFX100 II unter extremen Bedingungen auf die Probe zu stellen. Was würde die Kamera leisten, wenn Sonne und Hitze das Land dominieren und Sand und Wind zur Herausforderung werden?
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Alessandra Meniconzi

Mein Name ist Alessandra Meniconzi, und ich bin seit Jahren in den entlegensten Winkeln der Welt unterwegs, um die Traditionen, Gesichter und Landschaften zu dokumentieren, die abseits der üblichen Routen zu finden sind. In meiner Arbeit geht es darum, mehr als nur ein Bild zu schaffen. Ich möchte Geschichten erzählen, die die Essenz der Menschen und Orte in sich tragen. Dafür brauche ich eine Ausrüstung, auf die ich mich jederzeit verlassen kann, egal wie extrem die Bedingungen sind. Seit einiger Zeit arbeite ich mit FUJIFILM und dem Mittelformat, und dieses Mal durfte die GFX100 II mit mir an den Rand der Welt reisen.


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Reise nach Mangystau: Eine Begegnung mit den Elementen

Mangystau ist nicht nur ein Ort, es ist eine Herausforderung. Die Wüstenlandschaft ist ebenso überwältigend wie gnadenlos. Tagsüber stiegen die Temperaturen unaufhörlich und ein scharfer Wind wehte unablässig Sand und Staub über das Land. Hier musste nicht nur ich an meine Grenzen gehen, auch die Kamera musste beweisen, was sie aushielt. Von Anfang an beeindruckte mich, wie robust die FUJIFILM GFX100 II diesen Bedingungen trotzte. Ihre wetterfeste Abdichtung schützte sie zuverlässig vor Staub und Sand, sodass ich mich ganz auf das Wesentliche konzentrieren konnte.

Der Zauber von Mangystau liegt in seiner rauen, unberührten Landschaft: eine selten erkundete Region mit weiten Salzebenen, imposanten Klippen und uralten, geheimnisvollen Felsformationen. Diese abgelegene Gegend bietet eine tiefe Verbindung zur rohen Schönheit der Natur, und ich fühlte mich inspiriert, diese besondere Stimmung mit meiner Kamera einzufangen. In der Landschaftsfotografie geht es mir nicht nur darum, visuelle Schönheit darzustellen, sondern auch die Atmosphäre und den Geist eines Ortes zu vermitteln. Mit meinen Bildern möchte ich dazu einladen, seine Tiefe und Einsamkeit zu spüren.

Morgen- und Abenddämmerung sind in Mangystau oft Schlüsselmomente, da das weiche Licht der Blauen Stunde Texturen hervorhebt und verborgene Farben zum Vorschein bringt. Während meines Aufenthalts jedoch wirbelten starke Winde Staub in die Luft, wodurch eine diesige Atmosphäre entstand, die die Lebendigkeit und Klarheit von Sonnenauf- und -untergängen dämpfte. Zwar gelang es mir, die dramatischen Formen der Landschaft abzubilden, doch die Dunstschicht verhinderte jene reinen, klaren Momente, die Mangystaus karge Schönheit ideal zur Geltung bringen würden.

Trotzdem war die Reise wertvoll, da sie mich lehrte, mich an die unvorhersehbaren Bedingungen der Landschaft anzupassen und Bilder zu finden, die dennoch die Erhabenheit des Ortes vermittelten. Auch unter erschwerten Bedingungen war die Erfahrung zutiefst bereichernd und verstärkte meinen Respekt vor der Kraft der Natur. Mangystau offenbarte seine Zeitlosigkeit und Abgeschiedenheit und hinterliess in mir ein Gefühl des Staunens und der Dankbarkeit für die Gelegenheit, diese einzigartige Region zu fotografieren. Seine Schönheit blieb beeindruckend und demütigend, so herausfordernd es manchmal auch war, sie einzufangen.

Für uns Fotografen und Fotografinnen ist es essenziell, die Orte zu respektieren, die wir ablichten. Während meines Besuchs in Mangystau sah ich Tourist:innen, die auf empfindlichen Sedimenten liefen oder fragile Felsformationen erklommen, nur für ein Selfie oder ein Foto, ohne über die Auswirkungen ihrer Handlungen nachzudenken. Fotografie muss immer mit der Verantwortung einhergehen, die Umwelt zu schützen. Als professionelle Fotograf:innen müssen wir mit gutem Beispiel vorangehen und als Botschafter:innen des Respekts handeln: uns bewusst bewegen und Schäden an dem vermeiden, was wir festhalten wollen. Jeder Schnappschuss sollte eine Botschaft des Respekts der Natur gegenüber sein. Wir sollten andere dazu inspirieren, diese einzigartigen Orte zu bewahren, damit ihre Schönheit für zukünftige Generationen erhalten bleibt.

GFX100 II: Stabilität und Flexibilität in einem

Meine Herangehensweise an die Fotografie ist oft intuitiv. Ich brauche eine Kamera, die nicht im Weg ist, sondern mich unterstützt, wenn ich in einen Moment eintauche. Die GFX100 II machte genau das möglich. Die ergonomische Gestaltung ermöglichte es mir, selbst bei schnellen Motivwechseln problemlos die passenden Einstellungen vorzunehmen. Besonders das grosse Display war wertvoll. In Mangystau, wo jede Sekunde das Licht wechselt und damit das gesamte Motiv verändert, konnte ich meine Kompositionen sofort überprüfen.

Ein Highlight war die Bildstabilisierung der GFX100 II. In Mangystau war es nicht immer möglich, ein Stativ zu verwenden, weil der Wind unberechenbar war. Dennoch konnte ich dank der Stabilisierung scharfe, klare Bilder aus der Hand aufnehmen und mich darauf verlassen, dass die Kamera auch Details perfekt erfasst.

Technische Performance: Detailreichtum und Lichtstärke

Die GFX100 II bot alles, was ich brauchte, um die Tiefe und Struktur dieser rauen Landschaft zu fotografieren. Der hochauflösende Sensor lieferte eine unglaubliche Detailtreue, die es mir ermöglichte, die Landschaft so wiederzugeben, wie ich sie erlebte – in all ihrer Härte und Pracht. In den frühen Morgenstunden oder während der Dämmerung, wenn das Licht sich dramatisch veränderte, bewies die Kamera, was sie leisten kann. Die natürlichen Farben, die sie erzeugte, und der enorme Dynamikumfang gaben mir das Gefühl, wirklich alles aus der Szene herauszuholen.

Auch bei schwachem Licht hat mich die GFX100 II positiv überrascht. Die besten Lichtverhältnisse für meine Bilder zu finden, war in Mangystau nicht immer leicht. Doch die Kamera zeigte selbst in der Morgendämmerung eine grossartige Leistung, fokussierte zuverlässig und lieferte beeindruckende Ergebnisse, ohne viel Rauschen, auch bei hohen ISO-Werten. Das war besonders wichtig, um die einzigartige Energie dieses Ortes zu vermitteln, der oft nur im sanften Licht der Dämmerung oder kurz vor Sonnenaufgang seine ganze Magie zeigte.

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Vergleich zur GFX50S II

Ich habe zuvor viel mit der GFX50S II gearbeitet und war stets zufrieden. Doch die GFX100 II ist in vielerlei Hinsicht der nächste Schritt. Der Autofokus reagiert schneller und präziser, was besonders in einer Umgebung wie Mangystau entscheidend ist, wo jeder Moment kostbar ist und sich das Licht innerhalb von Sekunden verändern kann. Während die GFX50S II mir in vielen Projekten treue Dienste geleistet hat, gibt mir die GFX100 II das Gefühl, noch intuitiver arbeiten zu können, ohne Kompromisse bei der Bildqualität eingehen zu müssen.

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Mein Fazit

Mangystau hat mich an meine Grenzen gebracht und auch der GFX100 II alles abverlangt. Diese Kamera ist mehr als nur ein Werkzeug. Sie ist ein zuverlässiger Partner, der mich unterstützt und auch in schwierigen Momenten nicht im Stich lässt. Ihre Robustheit, die technische Präzision und die durchdachte Bedienung haben mir genau das gegeben, was ich brauchte, um meine Visionen umzusetzen. Ich bin von der GFX100 II begeistert. Sie hat all meine Erwartungen erfüllt und mir erlaubt, Mangystau in seiner ganzen Pracht festzuhalten.

Foto & Text: Alessandra Meniconzi

Mehr technische Details und Infos zum verwendeten Gear findest Du im zweiten Teil unserer Story mit Alessandra welcher in wenigen Wochen erscheint.

Stay tuned!

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