11.07.24 zurück

X-T50 vs X100VI
Zwei Charaktere, vergleichbare Technologie – eine Alternative?

Ein Direktvergleich mit der spiegellosen Systemkamera FUJIFILM X-T50 und der Kompaktkamera X100VI mag anfänglich vielleicht etwas kühn anmuten. Dennoch: Beide Kameras sind hinsichtlich Technologieniveau auf demselben Stand und verfügen über denselben 40-Megapixel-auflösenden APS-C-Sensor mit dem X-Prozessor 5 und einem Bildstabilisator sowie über die 4K-Videofunktion und den Deep-Learning-basierten Autofokus.

Die X100VI und die X-T50 sind hervorragende Immerdabei-Kameras für Streetfotografie, Reportagen und auf Reisen. So ähnlich sie sich auch sind, unterscheiden sie sich dennoch bezüglich Design und einigen feinen Merkmalen.
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Systemkamera mit Wechselobjektiv oder Kompaktkamera mit festverbautem Objektiv

Die FUJIFILM X-T50 ist eigentlich die kleine Schwester der X-T5 und hat bis auf wenige Features dieselbe Technik verbaut; sie befindet sich im oberen Mittelklassesegment der spiegellosen Systemkameras. Genau wie die X-T5 können bei der X-T50 sämtliche Wechselobjektive der Fujifilm X-Serie angewendet werden. Das macht die X-T50 sehr interessant: Mit dem kompakten Fujinon XF 18mm F2 R – 116 g (oder dem XF 27mm F2.8 WR – 74g) ist sie wie die X100VI eine perfekte Immerdabei-Kamera und eignet sich bestens für die Streetfotografie. Mit einem Fujinon 14mm- oder 16mm-Weitwinkelobjektiv lassen sich mit der X-T50 brillante Landschaftsfotografien realisieren. Für die Sport- oder Wildlife-Fotografie kann die X-T50 zusätzlich mit einem der vielen Fujinon Telezooms ausgestattet werden.

Die FUJIFILM X100VI verfügt hingegen über ein 23mm-Festobjektiv (Kleinbild äquivalent 35mm) mit einem 5-Achsen-IBIS-Bildstabilisator, der einen Ausgleich von bis zu 6,0 Blendenstufen bietet. Um näher an ein Motiv heranzukommen, kann der digitale Telekonverter eingesetzt werden, der den Sensor entsprechend verkleinert und trotzdem scharfe und hochauflösende Bilder ermöglicht. Dabei stehen zwei Vergrösserungen zur Verfügung: 1,4-fach (äquivalent 50mm) und zweifach (äquivalent 70mm). Ebenfalls integriert ist ein ND-Filter mit vier Blendenstufen, der bei sehr hellen Bedingungen eine grosse Blendenöffnung erlaubt, um das Motiv vom Hintergrund zu trennen oder die Verschlusszeit zu verlängern mit dem Ziel, Bewegungen zu betonen.

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Wer hier und da etwas aufhellen möchte: Beide Kameras haben einen integrierten Aufhellblitz (bei der X-T50 ausklappbar). Allerdings gibt es hier systembedingt kleine Unterschiede:

Die X100VI verfügt über einen Zentralverschluss, was eine massiv kürzere Blitzsynchronzeit von bis zu 1/2000s erlaubt. Mit der schnellen Verschlusszeit, in Kombination mit dem ND-Filter sowie ganz offener Blende, wird ein wunderschönes Bokeh erzielt – für Porträtaufnahmen zum Beispiel. Der Zentralverschluss ist zudem leiser und es entsteht kein Rolling-Shutter-Effekt.

Die X-T50 verfügt über einen leistungsstarken, eingebauten Blitz, der sich hochklappen lässt. Er eignet sich hervorragend zum Aufhellen eines Motivs, für Porträtaufnahmen oder etwa bei Gegenlicht. Für Reportagen oder Reisen ersetzt er souverän einen Zubehörblitz. Die Blitzsynchronzeit beträgt 1/180s, die Leitzahl 4 bei 35mm Brennweite (ISO 100).

Beide Kameras haben betriebsbereit in etwa das gleiche Gewicht und dieselben Masse

Das Gehäuse der FUJIFILM X-T50 ist mit 124 x 84 x 49mm praktisch gleich gross wie die FUJIFILM X100VI mit 128 x 75 x 55mm. Inklusive FUJINON XF 27mm F2.8 WR (Tiefe 23mm, 74g) ist das Gewicht der X-T50 und das der X100VI identisch. Beide Kameras passen so locker in eine Jacken- oder Manteltasche oder lassen sich seitlich umgehängt unter einer Jacke oder einem Veston bequem versorgen – ideal für diskrete Streetfotografie.

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Die Sucher der beiden Kameras sind systembedingt unterschiedlich. Die Fujifilm X-T50 verfügt über einen 2,36 Millionen Punkte-Elektronik-Sucher (EVF) mit einem 0,62-fachen Vergrösserungsverhältnis. Beim Hybrid-Sucher der X100VI (3,69 Millionen Bildpunkte) kann zwischen dem EVF-Modus (was der Sensor sieht) und dem OVF-Modus (zeigt, was sich ausserhalb des «Frames» befindet) gewechselt werden.

In beiden Kameras ist der gleiche rückwärtig belichtete 40 MP-APS-C-Sensor X-Trans CMOS 5 HR verbaut, ebenso identisch sind die beweglich gelagerte Bildstabilisierung und der Autofokus, der über KI-Erkennungstechnologien verfügt. Beide Kameras haben denselben nach oben und unten neigbaren 3,00″-Bildschirm.

Insgesamt stehen 20 Filmsimulationen zur Auswahl. Fujifilm pflegt die Farbwissenschaft seit der Gründung 1934 – keine andere Marke verfügt über eine derartige Erfahrung und grossen Wissensstand. Bei der X-T50 wird die Filmsimulation über das Drehrad auf der Kamera oben links angewählt, bei der X100VI werden die Filmsimulationen über das Menü bestimmt.

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Mit der X-T50 und der X100VI gelingen wirklich gute Serienaufnahmen schon mit relativ wenig Übung. Beide Kameras schaffen 20 Bilder/sec. – und das mit einem elektronischen Verschluss, der bis zu 1/180.000 kurze Belichtungszeiten erlaubt.

Auch wenn die X-T50 und X100VI in erster Linie zum Fotografieren ausgelegt sind, beide Kameras bieten beachtliche Videofeatures. 4K60 oder 6,2K mit 30 Bildern/sec. sind bereits sehr gute Werte. In Full-HD-Auflösung sind sogar 240 Bilder/sec. möglich. Bildstabilisator und Autofokus stehen während der Aufnahmen zur Verfügung, dazu lassen sich Mikrofon und Kopfhörer via USB-C-Adapter anschliessen.

Welche Kamera wofür und für wen?

Die FUJIFILM X-T50 und X100VI sind bis auf wenige Details identisch sowie preislich auf gleichem Niveau – zudem lassen sie sich für dieselben Aufgaben einsetzen. Dennoch gibt es ein paar kleine, feine Unterschiede in Design und Technik.

Die X100VI hat, wie ihre Vorgängermodelle der 100er-Serie, einen gewissen Kultstatus erreicht. Das hat sie dermassen begehrlich gemacht, dass sie praktisch überall ausverkauft ist (Informationen zur Verfügbarkeit der X100VI findest Du hier). Und wer eine X100VI besitzt, wird sie nie oder nur sehr ungern aus der Hand geben wollen. Die X-T50 gefällt ebenfalls aufgrund ihres klassischen, sehr gelungenen Designs. Wer mit ihr unterwegs ist, dürfte ebenso beneidet werden. Sie ist eine Kamera für all diejenigen, die gute Bilder oder kurze Videos machen möchten. Und das Wichtigste: Sie ist für professionelle Fotografen und Fotografinnen gleichermassen geeignet wie für solche, die nur gelegentlich fotografieren. Darüber hinaus ist sie in ihrer Handhabung derart einfach, dass man sie auch mal jemandem in die Hand drücken darf, der nichts von Kameras versteht – hierfür wählt man einfach über das Drehrad auf der Kamera die gewünschte Filmsimulation und stellt auf den Automatikmodus. Die X-T50 macht das perfekte Bild ganz allein.

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