Fotografieren ist das Einfangen von besonderen Momenten und Auflebenlassen von Erinnerungen. Die X100V ist dafür die ideale Begleiterin und perfekt für detailreiche Fotos auf Reisen – auch am anderen Ende der Welt. Warum diese Kamera mich vollkommen begeistert und auch im Kampfsport eine gute Figur macht, zeige ich Dir bei meinem Muay-Thai-Training in Thailand. Auf geht’s!
teilen
Denny Waves
Mein Name ist Denny und ich bin als Reise- und Portrait-Fotograf in der Welt unterwegs. Die Fotografie begleitet mich seit mehr als einem Jahrzehnt und ich kann und will mir ein Leben ohne Kamera in der Hand nicht mehr vorstellen. Von Strassenfotografie über Makroaufnahmen bis hin zur Sportfotografie habe ich mich schon in so manchem fotografischen Genre ausprobiert. Die Portraitfotografie lässt mein Herz aber höherschlagen als jede andere Disziplin. Es ist ein grossartiges Gefühl, jemandem durch ein Portrait neues Selbstvertrauen zu schenken und schöne Erinnerungen festzuhalten.
Seit rund vier Monaten reise ich durch Asien und darf mich vollkommen meiner Leidenschaft, der Reisefotografie, hingeben. Im aktuellen Abschnitt meines Abenteuers befasse ich mich vor allem mit Thailand und dem faszinierenden Kampfsport Muay Thai. Die letzten Wochen verbrachte ich zwischen Grossstadtleben in Bangkok und entspanntem Inseldasein auf Koh Phangan und Koh Samui.
In diesem Bereich möchte ich dich anhand von Bildern, die ich mit der X100V aufgenommen habe, mit auf eine Reise durch Asien nehmen. In den begleitenden Worten erfährst du, weshalb die X100V für mich die sozialste Kamera ist, warum Mundgeräusche einen Muay-Thai-Kampf entscheiden können und warum die Filmsimulationen mein Leben erleichtern.
Die X100V ist nicht meine erste Kamera der X100-Serie. Seit der Markteinführung der originalen X100 im Jahre 2011 bin ich begeisterter Anhänger der Fixbrennweitenkameras. Auch 12 Jahre später kann ich mir auf Reisen keine bessere Partnerin vorstellen. Deshalb freut es mich umso mehr, in diesem Artikel etwas über die Vorzüge der Kamera zu schwärmen und dir meine Lieblingsfotos von meiner bisherigen Reise zu zeigen.
Mein Weg in die Reise- und Dokumentarfotografie
Vor rund 15 Jahren begannen für mich zwei aufregende Reisen zugleich: eine Familienreise durch Vietnam und eine voraussichtlich lebenslange Entdeckungsreise in die aufregende Welt der Fotografie. Nachdem ich jeweils von der Qualität meiner Ferienfotos enttäuscht war, fasste ich vor der damaligen Reise den Entschluss, mit einer Speicherkarte voller Kunstwerke nach Hause zu kehren. Kunstwerke waren es nicht. Ganz im Gegenteil, denn auch eine gute Kompaktkamera konnte meine Unwissenheit nicht kompensieren. Doch zum Glück liess ich mich davon nicht entmutigen und war fest entschlossen, meine Fähigkeiten auf ein höheres Niveau zu bringen. YouTube-Tutorials existierten damals noch nicht. Ich durfte mich mit Lektüren wie „Fotografie für Dummies“ behelfen und war motiviert, möglichst viel Zeit hinter dem Sucher zu verbringen. Ferien und Reisen verliehen mir dabei immer wieder einen zusätzlichen Motivationsschub. Seltsamerweise aber auch die Versuchung, neue Kameras zu kaufen, was folglich mein Studentenbudget nicht unwesentlich in Bedrängnis brachte. Es war also an der Zeit, dass meine Fotografie sich zumindest teilweise selbst finanziert. Inmitten dieser Situation ergab sich eine vielversprechende Möglichkeit. Ich durfte mich bei den „Schaffhauser Nachrichten“ als Sport- und Reportage-Fotograf unter Beweis stellen. Es hat geklappt und ich konnte nicht nur meine Kamera-Kaufräusche ausleben, sondern auch in die herausfordernde Welt der dokumentarischen Fotografie eintauchen.
Vier Länder in vier Monaten
Aktuell führt mich meine Reise durch Asien. In den letzten vier Monaten durchstreifte ich die Reisfelder Vietnams, erkundete die paradiesischen Inseln im Süden Thailands und fand mich überraschenderweise inmitten von Hongkong und Japan wieder. Letzteres, weil ein guter Fotografen-Freund von mir für einen Monat zu Besuch war und meine Pläne auf den Kopf stellte.
Hong Kong Streetfotografie
Nachdem mein Reisegefährte wieder nach Hause geflogen war, kehrte ich nochmals nach Thailand zurück, um in die faszinierende Welt des Muay-Thai-Kampfsports einzutauchen. Thailand hat mich mit den unglaublich freundlichen Menschen und „Pat See Ew“-Nudeln in seinen Bann gezogen. Besonders begeisterte mich die selbstbewusste Lässigkeit, mit der sich viele Menschen im Alltag bewegten. Es schien, als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen.
Stranger Portraits
Die X100V kommt oftmals zum Einsatz, wenn ich interessante Personen in ihrem Alltag antreffe. Hier zu sehen ist ein Portrait von einem Barista und einem Barber in Chiang Mai.
Ursprünglich war die X100V nicht Teil meines Reise-Kit. Doch kurz vor meiner Abreise konnte ich der Versuchung nicht widerstehen und packte sie in einem schwachen Moment ein. Vier Monate später bin ich noch immer sehr glücklich über diese Bauchentscheidung. Die X100V ergänzt mein Arbeits-Kit X-T5 perfekt. Sie kommt immer dann zum Einsatz, wenn ich das Haus ohne spezifische fotografische Ziele verlasse und es vorrangig darum geht, meine Erlebnisse festzuhalten und liebgewonnene Menschen auf Bildern einzufangen. Sie war daher auch meine erste Wahl, als es um das Dokumentieren meiner Muay-Thai-Erfahrung ging.
Muay Thai = lohnender Schmerz
Muay Thai war für mich Neuland und beinahe Liebe auf den ersten Kick, wenn dieser Kick nur nicht so schmerzhaft gewesen wäre. Dank einer Menge Tigerbalsam, regelmässigen Massagen und viel Spass im Training lernte ich aber, damit umzugehen.
Ich hatte grosse Ambitionen und plante, über die nächsten drei bis vier Wochen täglich zweimal ins Training zu gehen. Aber wie Mike Tyson so treffend sagte: „Everybody has a plan, until they get punched in the face.“ Das erste Training war grossartig, machte mir aber direkt einen Strich durch die Rechnung. Nach einem ausgiebigen Aufwärmen folgten technische Drills, Schattenboxen und Boxsacktraining. Eine Stunde lang hörte man nur „Jab, Jab, Kick, Punch, Knee, Elbow, Teep, Teep, Oowee“. Am Schluss ging es dann zur Sache. Mehrere Runden Sparring mit unterschiedlichen Partnern bei brütender Hitze von 35 Grad und einer Luftfeuchtigkeit von 85 Prozent.
Das Fazit nach meinem ersten Training: diverse blaue Flecke, darunter einer unterhalb meines rechten Auges und der Muskelkater meines Lebens! Die kommenden zwei Tage verbrachte ich in einem Zustand von schmerzhafter Zufriedenheit. Da sogar das Halten der X100V meine Arme strapazierte, beschloss ich, meinem Körper etwas Erholung und ein paar frische Kokosnüsse zu gönnen.
Was mir am Muay-Thai-Training in Thailand am besten gefällt, ist der Spassfaktor. Es fliesst zwar viel Schweiss und neue blaue Flecken kommen hinzu, doch die Stimmung ist stets positiv und respektvoll. Dazu tragen vor allem die Krus (Kru = Trainer) mit ihren frechen Sprüchen und ihrem Lächeln bei. Die Freude ist jeweils gross, wenn sie mit überraschenden Kicks und Schlägen die vielen Löcher in der eigenen Deckung aufzeigen.
Ein weiterer faszinierender Aspekt des Muay-Thai-Sports sind die allgegenwärtigen Geräusche. Sie helfen, die Atmung zu kontrollieren, motivieren und verleihen den Schlägen eine Extraladung an Wucht. Dort, wo man mehrere „Oowee“ in Folge hört, spielt oftmals die Musik. Das Geräusch ist wesentlicher Bestandteil des Sports und kommt zum Zuge, wenn ein Kämpfer einen gezielten Schlag platziert oder sich erfolgreich verteidigt. Ich hörte das Geräusch oft, wenn sich ein gegnerisches Schienbein geschmeidig um meine Rippen wickelte.
Bei der Dokumentation meines Muay-Thai-Trainings stand für mich vor allem die wortwörtliche Leidenschaft für den Sport im Vordergrund. Ich wollte die Kultur um den Sport authentisch und ungestellt einfangen. Die X100V war daher meine ideale Begleitung. Die Kamera ist unauffällig, schnell und kompakt. Wenn ich sie zwischen Trainings herausholte, konnte ich oftmals unbemerkt ein paar Fotos schiessen.
Details
Es war für mich wichtig, auch Details mit grosser emotionaler Bedeutung festzuhalten.
Um immer schnappschuss-ready zu sein, nutzte ich die Kamera hauptsächlich im Blendenautomatik-Modus. Die Einstellung der Zeit und des ISO-Werts überliess ich der X100V. Um auch schnelle Bewegungen einzufangen, setzte ich eine Verschlusszeituntergrenze von 1/500s. Stimmte die Belichtung einmal nicht mit meiner Vorstellung überein, konnte ich problemlos durch das schnell zugängliche Belichtungskompensationsrad eingreifen.
Die Vielseitigkeit der 35mm-Brennweite ist ein weiterer Grund, warum ich ohne Bedenken nur mit der X100V um den Hals zu einem Abenteuer aufbrechen kann. Von Portraitaufnahmen mit einer schönen Hintergrundseparierung bis hin zu detailreichen Landschaftsbildern meistert die kompakte Linse mit viel Charakter eine Vielzahl an Situationen. Nach einer Weile lernt man, in der Brennweite zu sehen. Das schärft den Blick für geeignete Motive und man wird sich den Stärken und Schwächen der Optik bewusst.
Spiel mit Blende
Mitte Juli hatte ich die Gelegenheit, mehrere Kämpfe meiner Muay-Thai-Schule vor Publikum zu dokumentieren. Dieser Event war bis anhin die grösste technische Herausforderung für meine X100V. Es gab viele schnelle Bewegungen bei relativ schlechten Kunstlichtverhältnissen. Die X100V habe ich bei diesem Event in Kombination mit der X-T5 verwendet. Als ringseitige Hauptkamera kam die X100V zum Einsatz und die T5 mit dem 56mm für Detailaufnahmen. Durch die ähnliche Handhabung mit Belichtungskompensation und Blendenring hat sich dieses Doppelkamera-Setup sehr gut bewährt. Dadurch, dass auch die Rohdaten gemeinsame Charakteristiken teilen, konnte ich die Bilder zu einer harmonischen Serie vereinen.
Wettkampf
X100V: eine Kamera, die Freude und Freunde macht
Die X100V ist für mich die sozialste Kamera, die ich je benutzt habe und daher auch meine ideale Begleitung für die Reportage- und Reisefotografie. Wenn du dich nun fragst, wie eine Kamera sozial sein kann, dann lass es mich wie folgt erklären: Die Kamera hat hervorragende „Eisbrecher-Qualitäten“. Oftmals wurde ich von Personen auf die Kamera angesprochen, entweder mit der Frage „Ist das eine Analogkamera? “ oder mit der Bitte „Kann ich mal durch den Sucher schauen?“. Nicht selten (und zum kleinen Nachteil meines Egos) auch in Kombination mit einem Kompliment für das coole Aussehen der Kamera. Letzteres führt auch dazu, dass sie auf die Personen vor der Kamera nicht einschüchternd wirkt. Ich erhalte dadurch natürlichere und dynamischere Aufnahmen. Durch das Messsucher-Design wird zudem mein Gesicht beim Fotografieren nicht komplett verdeckt. Das erleichtert die Kommunikation und wirkt oftmals entspannender auf die Person vor der Linse.
Wenn ich mit einer Gruppe unterwegs bin, stelle ich sicher, dass ich zusätzlich zu den RAW-Bildern eine Filmsimulation und JPGs aufnehme. Die Bilderserien haben dadurch einen ansprechenden Bild-Look und ich kann sie noch vor Ort mit der ganzen Gruppe teilen. Classic Chrome ist dabei mein klarer Favorit. Die Filmsimulation hat Überschneidungen mit meinem Bearbeitungsstil und gefällt mir vor allem für Portraitarbeiten.
Meine Muay-Thai-Bilderserie habe ich primär für meine Muay-Thai-Familie und mich als Erinnerungsstütze festgehalten. Die Bilder helfen mir, die schönen Erfahrungen lebendig zu halten und motivieren mich, mein Training auch in Zukunft fortzusetzen. Es war nicht meine erste Reise mit der X100V um den Hals. Sie begleitete mich bereits auf ein Inselabenteuer in Panama, eine ausgelassene Hochzeit in Kolumbien, eine Gourmetreise durch Israel und einen Städtetrip nach Österreich. Auch auf dieser Reise hat sie sich mehr als bewährt. So manch einen denkwürdigen Moment konnte ich durch die schöne 35mm-Linse in der Zeit einfrieren und mit meinen Reisegefährten teilen.
Die X100V war ein grossartiger Sparringspartner und, in der Welt des Muay-Thai-Sports ausgedrückt, ein sehr gut abgerundeter Kämpfer. Sie ist schnell, weiss immer, wo sich das Gesicht des „Gegners“ befindet, kommt nicht so schnell ins Schwitzen und hat eine lange Ausdauer. Sie konzentriert sich auf das Wesentliche und sieht auch nach fünf Runden im Ring noch top aus. Allem voran aber macht es einfach Spass, sie zu benutzen. Darauf ein lautstarkes „Oowee“! Obwohl ich noch mehrere Monate in Thailand verbringen könnte, ist es an der Zeit, weiterzureisen. Als nächstes zieht es mich in Richtung Surfer-Paradies Siargao auf den Philippinen.
Foto & Text: Denny Waves
Dieser Beitrag hat Dir gefallen? Hier findest Du weitere Stories von Denny Waves:
Der Sommer in der Schweiz liess dieses Jahr etwas auf sich warten, daher kam es für mich sehr gelegen, dass ich die neue X-T50 im Juni auf einem Ausflug testen durfte. Auf Papier macht die Kamera den Eindruck, als …
Die Wildnis Afrikas hautnah erleben, an stattliche Nashörner anschleichen und hungrige Löwen bei der Wildschweinjagd beobachten – vier Wochen tauchten Denny und Nik in die einzigartige Tierwelt von Südafrika und Namibia ein. Ein Abenteuer durch Hitze, Staub und …
Fotografieren ist das Einfangen von besonderen Momenten und Auflebenlassen von Erinnerungen. Die X100V ist dafür die ideale Begleiterin und perfekt für detailreiche Fotos auf Reisen – auch am anderen Ende der Welt. Warum diese Kamera mich vollkommen begeistert …
In der einen Hand meine Kamera und in der anderen ein Flugticket nach irgendwo. Das ist mein Idealzustand und ein Traum, den ich mir vor Kurzem erfüllen durfte. Ohne feste Pläne, ohne Deadlines und ohne vordefinierte Route startete …
Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, drücke auf das Herz.
Diese Website verwendet Cookies, damit wir Ihnen die bestmögliche Benutzererfahrung bieten können. Cookie-Informationen werden in Ihrem Browser gespeichert und dienen dazu, Sie wiederzuerkennen, wenn Sie auf unsere Website zurückkehren, und unserem Team zu helfen, zu verstehen, welche Bereiche der Website Sie am interessantesten und nützlichsten finden.
Strikt notwendige Cookies
Strikt notwendige Cookies sollten immer aktiviert sein, damit wir Ihre Präferenzen für Cookie-Einstellungen speichern können.
Wenn Sie dieses Cookie deaktivieren, können wir Ihre Einstellungen nicht speichern. Das bedeutet, dass Sie jedes Mal, wenn Sie diese Website besuchen, Cookies erneut aktivieren oder deaktivieren müssen.