18.05.23 zurück

Warum FUJIFILM auf APS-C und Mittelformat setzt

Bei FUJIFILM kommt das APS-C-Format zur Anwendung. Technisch ist es dem "neuen" Kleinbild-Vollformat 24 x 36 mm ebenbürtig, bietet allerdings mehr Vorteile: Es ist kostengünstiger, die Kameras sind kleiner, kompakter, handlicher. FUJIFILM muss darum auch nicht die Brücke zum Mittelformat durch eine Kleinbild-Vollformat-Kamera überwinden. Mit dem X- und GFX-System werden alle relevanten Bereiche zu hundert Prozent abgedeckt.
DSCF1365

APS-C: das modernere Kleinbild-Vollformat..

Die Bezeichnung Vollformat ist eine Neuerfindung des digitalen Zeitalters für das Kleinbildformat. Das Kleinbild- und das neue Vollformat haben die gleiche Grösse: 24 x 36 mm. FUJIFILM arbeitet seit jeher mit einem kleineren, ebenso guten Sensor, aktuell mit dem kompakteren X-Trans APS-C-Sensor im 3:2 Verhältnis: 23.6 x 15.8 mm.

Technisch ist das APS-C-Format dem «neuen» Kleinbild-Vollformat ebenbürtig. Es gilt heute als das moderne Kleinbildformat, es bietet mehr praktische Vorteile und ist kostengünstiger.

DSCF1339 Kopie

… und das überlegene Mittelformat statt Kleinbild-Vollformat

Für qualitativ höhere Ansprüche bietet FUJIFILM statt dem unwesentlich vorteilhafteren Kleinbild-Vollformat das überlegene GFX-System mit dem 44,0 x 33,0 mm Mittelformat, das 1,7 mal grösser ist als das Kleinbild-Vollformat. Das GFX-System ist zudem praktisch gleich kompakt und nicht schwerer als die Kleinbild-Vollformat-Systeme der Mitbewerber, und es ist weitaus professioneller, aber nicht wesentlich kostspieliger.

Stories ThomasGysin 2023 Formate Sensor Grossen DE

Für die FUJIFILM X-Serie: das vorteilhafte APS-C-Format

Die von FUJIFILM verwendete Sensorgrösse ist sehr effektiv und kompakt, aktuell gelangt das APS-C-Format zur Anwendung. Der Begriff APS kommt von ADVANCED PHOTO SYSTEM. Bei APS-C-Analogkameras konnte zwischen drei verschiedenen Bildformaten mit drei definierten Seitenverhältnissen gewählt werden. Dabei wurde der Film stets im H-Format belichtet, die entsprechenden Randbereiche nur im Sucher und bei der Erstellung von Papierabzügen ausgeblendet.

  • APS-H = 16:9
  • APS-C = 3:2
  • APS-P = 3:1

In das digitale Zeitalter wurde dann nur das «klassische» Format 3:2 übertragen.

APS-C-Format für professionelle Fotografie

Die APS-C-Kameras sind kompakter und leichter und sie sind auch wesentlich einfacher in der Handhabung. Das gilt ebenso für die qualitativ hochstehenden Objektive und das Zubehör. Das X-System im APS-C-Format von FUJIFILM wird von Profis für Reportagen, Wildlife- und Sportfotografie deshalb bevorzugt eingesetzt. Auch im News-Journalismus oder etwa für die Street-Fotografie ist das APS-C-Format von Vorteil. die Kameras sind unauffälliger und schneller in der Handhabung.

Vergleicht man die Bildqualität zwischen Kleinbild-Vollformat und dem FUJIFILM APS-C, stellt man fest, dass das FUJIFILM-System den Kleinbild-Vollformatkameras in nichts nachsteht. Die intuitive Bedienbarkeit und das geringere Gewicht spielt zudem nochmals für das APS-C-Format von FUJIFILM.

DSCF1337 Kopie

Die Sache mit dem Crop-Faktor… Vorteil? – Vorteil!

Der Crop Faktor wird immer mit dem Kleinbildformat verglichen, dem heutigen Kleinbild-Vollformat. Der Umrechnungsfaktor steht für den Blickwinkel. Wenn man auf eine FUJIFILM APS-C Kamera (Crop 1,5x) ein 16mm-Objektiv setzt, entspricht der Blickwinkel dem eines 24mm-Objektivs im Kleinbild-Vollformat. Man redet von 24 mm Kleinbildäquivalenz. Das Objektiv ändert sich damit nicht in der Brennweite, der Crop Faktor wird nur zur Veranschaulichung, quasi als Referenz herangezogen, um den Brennweitenwert umrechnen zu können. Grosse Vorteile bringt das vor allem im Tele-Bereich. Eine APS-C-Brennweite von 200 mm entspricht einer Brennweite von 300 mm im Kleinbild-Vollformat, eine APS-C-Brennweite von 400 mm einer Brennweite von 609 mm im Kleinbild-Vollformat. Das hat einen weiteren Mehrwert: Die APS-C-Objektive sind kleiner, damit günstiger, und sie sind leichter und kompakter und damit effizienter im Handling – in der Sport- oder etwa Wildlife-Fotografie matchentscheidend.

Stories ThomasGysin 2023 Formate Crop Faktor DE 1

APS-C – kein Nachteil bei der Schärfentiefe

Der Crop-Faktor wirkt sich auch auf die Blende aus. Bei einem 16 mm F1.4 Objektiv im APS-C-Format entspricht dies einem kleinbildäquivalenten 24 mm Objektiv mit einer Offenblende eine Schärfentiefe von F2. Das heisst, mit einer Kleinbild-Vollformatkamera kann man mit weniger Schärfentiefe arbeiten.

Eine kleine Schärfentiefe kann demnach ein Vorteil darstellen. Doch Hand aufs Herz: Schiesst man mit einer Kleinbild-Vollformatkamera und einem 85 mm Objektiv sowie einer Blende von F1.2 aus zwei Metern ein Porträt und setzt den Fokus auf das Auge, ergibt das eine Schärfentiefe von gerade mal vier Zentimetern. Auf diese Distanz müsste man mindestens mit einer Blende F2.8 (8,7 cm Schärfentiefe) oder gar mehr abblenden, um den gesamten Gesichtsbereich im Schärfebereich zu haben. Der vermeintliche Nachteil bezüglich der Schärfentiefe beim APS-C-Format ist damit wohl kaum relevant.

Die Sensorgrösse und die Auflösung in Pixeln

Stories ThomasGysin 2023 Formate Sensor Typen DE

Die Sensorgrösse definiert nicht zwingend die Qualität eines Bildes. Viel wichtiger ist die Auflösung in Kombination mit der Pixelgrösse. Die Behandlung des Pixels auf dem X-Trans Sensor von FUJIFILM ist hierbei im Vorteil zum üblichen Bayer-Sensor. Auch bei einer Auflösung von 40Mp Pixeln und einer kleineren Fläche (APS-C). Durch den X-Trans Sensor werden potenzielle „Bildfehler“ bei vielen Pixeln vermindert.

Das Kleinbild-Vollformat mit 40 oder mehr Megapixeln ist bestimmt immer eine gute Wahl.

Dennoch: Die Bildqualität wird nicht allein dadurch entschieden, denn sie ist nur so gut wie die eingesetzten Objektive. Und die Objektive für die APS-C-Kameras sind heute qualitativ auf dem exakt gleichen Stand, sie sind allerdings kompakter und leichter. Das wiederum erleichtert das Handling: Man ist schneller und präziser.

Und wer mehr Auflösung braucht, dem reicht das Kleinbild-Vollformat nicht, der entscheidet sich für professionelle Bilder für das nochmals sehr leistungsfähigere und qualitativ überlegene Mittelformat.

Fazit:

Darum braucht FUJIFILM kein Kleinbild-Vollformat

Viele Hersteller behandeln ihr APS-C eher als ein Produkt, das man nur im Sortiment führt, weil es die Konkurrenz auch anbietet. Die wahren Vorteile werden nicht erkannt und ausgeschöpft – man setzt auf die hauseigene „Vollformat-Version“, die die Vorteile des APS-C-Formats durch einen grösseren Sensor ausgleichen soll.

FUJIFILM hat sehr viel Forschung und Know-how ins APS-C investiert und die nachgesagten, möglichen «Nachteile» gegenüber dem Kleinbild-Vollformat ausgeglichen. FUJIFILM kann damit die Vorteile des APS-C-Systems voll ausspielen: klein, kompakt, unauffällig.

FUJIFILM muss darum auch nicht die Brücke zum Mittelformat durch eine Kleinbild-Vollformat-Kamera überwinden. FUJIFILM deckt mit dem X- und GFX-System alle relevanten Bereiche zu hundert Prozent ab.

DSCF1346
Zum GFX-System
zum X-System

Wenn dir dieser Beitrag gefallen hat, drücke auf das Herz.

Stories - Stories -

Danke für dein Like!
Dein Like wurde entfernt.